Erwin Denzler
2007-04-20 22:58:08 UTC
Eher ein sprachliches als ein rechtliches Problem, aber mit
verwaltungsrechtlichem Hintergrund:
Für uns Süddeutsche eher ungewohnt, treten in Norddeutschland Behörden
manchmal unter der Bezeichnung ihres Leiters auf. Während hierzulande
einen Bußgeldbescheid z.B. die "Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte"
erläßt, macht das in Berlin immer gleich "Der Polizeipräsident in
Berlin". In Bayern bekommt man als Normal-Bürger nahezu nie Post vom
Polizeipräsidenten, höchstens mal von einem Kommissar.
Ähnlich scheint es in anderen nördlichen Ländern bei der
Kommunalverwaltung zu sein, da hat man es nicht einfach mit dem
Sozialamt oder Verkehrsamt zu tun, sondern immer gleich mit "Der
Oberstadtdirektor". Was wohl fast so etwas hohes ist wie eine bayerische
Landrätin.
Ich weiß, dahinter steckt ein anderes Verwaltungsverständnis.
Meine Frage an die Norddeutschen: welche Anrede verwendet man da in der
Antwort? Wenn ich gegen den Bußgeldbescheid Bedenken habe, schreibe ich
dann:
"Sehr geehrter Herr Polizeipräsident in Berlin"
"Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Glietsch"
oder doch eher
"Sehr verehrte Frau Polizeihauptwachtmeisterin Schmidt" (falls diese
"i.A." unterschrieben hat)?
Den Präsidenten anzureden ist natürlich doof, der liest es eh nicht.
Frau Schmidt liest es vielleicht, aber im Empfängerfeld nenne ich den
Polizeipräsidenten, in der Anrede Frau Schmidt? Auch nicht logisch.
"Sehr geehrte Damen und Herrn" - es geht doch nur um eine Dame und einen
Herrn.
Also:
"Sehr verehrte Frau Polizeihauptwachtmeisterin Schmidt und sehr geehrter
Herr Polizeipräsident Glietsch" ? --- naja, auch nicht so gut.
Ganz weglassen und gleich anfangen mit "Gegen den Bescheid ...."?
Wie macht ihr Berliner und sonstigen Norddeutschen das?
Achja, hier würde ich schreiben "Sehr geehrte Damen und Herrn", weil ich
davon ausgehe, daß in der PI Nbg-Mitte mindestens jeweils 2 männliche
und weibliche Beamte beschäftigt sind, vielleicht auch "Sehr geehrte
Frau Schmidt", wenn ich sie kenne. Aber Absender ist hier ja die
Inspektion, nicht der Präsident.
E.D.
verwaltungsrechtlichem Hintergrund:
Für uns Süddeutsche eher ungewohnt, treten in Norddeutschland Behörden
manchmal unter der Bezeichnung ihres Leiters auf. Während hierzulande
einen Bußgeldbescheid z.B. die "Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte"
erläßt, macht das in Berlin immer gleich "Der Polizeipräsident in
Berlin". In Bayern bekommt man als Normal-Bürger nahezu nie Post vom
Polizeipräsidenten, höchstens mal von einem Kommissar.
Ähnlich scheint es in anderen nördlichen Ländern bei der
Kommunalverwaltung zu sein, da hat man es nicht einfach mit dem
Sozialamt oder Verkehrsamt zu tun, sondern immer gleich mit "Der
Oberstadtdirektor". Was wohl fast so etwas hohes ist wie eine bayerische
Landrätin.
Ich weiß, dahinter steckt ein anderes Verwaltungsverständnis.
Meine Frage an die Norddeutschen: welche Anrede verwendet man da in der
Antwort? Wenn ich gegen den Bußgeldbescheid Bedenken habe, schreibe ich
dann:
"Sehr geehrter Herr Polizeipräsident in Berlin"
"Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Glietsch"
oder doch eher
"Sehr verehrte Frau Polizeihauptwachtmeisterin Schmidt" (falls diese
"i.A." unterschrieben hat)?
Den Präsidenten anzureden ist natürlich doof, der liest es eh nicht.
Frau Schmidt liest es vielleicht, aber im Empfängerfeld nenne ich den
Polizeipräsidenten, in der Anrede Frau Schmidt? Auch nicht logisch.
"Sehr geehrte Damen und Herrn" - es geht doch nur um eine Dame und einen
Herrn.
Also:
"Sehr verehrte Frau Polizeihauptwachtmeisterin Schmidt und sehr geehrter
Herr Polizeipräsident Glietsch" ? --- naja, auch nicht so gut.
Ganz weglassen und gleich anfangen mit "Gegen den Bescheid ...."?
Wie macht ihr Berliner und sonstigen Norddeutschen das?
Achja, hier würde ich schreiben "Sehr geehrte Damen und Herrn", weil ich
davon ausgehe, daß in der PI Nbg-Mitte mindestens jeweils 2 männliche
und weibliche Beamte beschäftigt sind, vielleicht auch "Sehr geehrte
Frau Schmidt", wenn ich sie kenne. Aber Absender ist hier ja die
Inspektion, nicht der Präsident.
E.D.