Discussion:
Private Dienstleistung gegen Geld oder wo beginnt Schwarzarbeit?
(zu alt für eine Antwort)
Christian Schlemmbach
2008-08-27 18:16:16 UTC
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Hallo,

ein Bekannter von mir führt im Bekanntenkreis immer mal wieder "PC
Dienstleistungen" aus. Das hat er bisher immer kostenlos gemacht.
Weil das ganze jetzt aber immer mehr Überhand nimmt, würde er dafür gerne
ein paar Euro nehmen. Schließlich kostet alleine schon die Anfahrt Geld.

Darf man bis zu einem bestimmten Betrag privat Geld für Dienstleistungen
annehmen ohne diese zu versteuern?

Oder ist es rein rechtlich schon strafbar wenn man 30 Euro annimmt und diese
nicht versteuert?

Danke für jede Info.

Gruß

Christian
Markus Deckmann
2008-08-27 18:29:37 UTC
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Hi Christian,
Post by Christian Schlemmbach
Oder ist es rein rechtlich schon strafbar wenn man 30 Euro annimmt und diese
nicht versteuert?
Vermutlich wirst du keinen allzugroßen Ärger bis zur Freibetragsgrenze
bekommen, allerdings muss auch der Freibetrag gemeldet werden. Auf der
Steuerkarte läuft das IMHO unter "Einkünfte aus selbstständiger Arbeit".

Viel interessanter ist es ob dein Bekannter ein Gewerbe anmelden muss da
seine Dienstleistung wahrscheinlich schwer als freiberuflich abrechenbar
sein sollte.

Ciao Markus
Rainer Dahnke
2008-08-27 19:53:27 UTC
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Post by Markus Deckmann
Viel interessanter ist es ob dein Bekannter ein Gewerbe anmelden muss da
seine Dienstleistung wahrscheinlich schwer als freiberuflich abrechenbar
sein sollte.
Wird er müssen, es war ja von "immer mal wieder" die Rede.

Grüße
Rainer
Ralf Teschenbaum
2008-08-28 05:37:19 UTC
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Post by Rainer Dahnke
Post by Markus Deckmann
Viel interessanter ist es ob dein Bekannter ein Gewerbe anmelden muss da
seine Dienstleistung wahrscheinlich schwer als freiberuflich abrechenbar
sein sollte.
Wird er müssen, es war ja von "immer mal wieder" die Rede.
Er könnte es ja als Beratung machen. Zweck des Auftrages wäre es dann, dass
er eine Diagnose macht und dann dem Kunden erklärt, wie der Kunde selbst den
Schaden unter seiner Aufsicht repariert ...

Gruß, Ralf.
Markus Deckmann
2008-08-28 08:27:17 UTC
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Hi Ralf,
Post by Ralf Teschenbaum
Er könnte es ja als Beratung machen. Zweck des Auftrages wäre es dann,
dass er eine Diagnose macht und dann dem Kunden erklärt, wie der Kunde
selbst den Schaden unter seiner Aufsicht repariert ...
Haha...das wäre zwar rein theorethisch eine Möglichkeit, nur leider
werden die wenigsten Kunden das können und vor allem wollen wenn ein
Fachmann doch eh schon da ist. Ist meine eigene Erfahrung aus diesem
Bereich.

Ciao Markus
Lars Friedrich
2008-08-28 18:52:00 UTC
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Post by Rainer Dahnke
Post by Markus Deckmann
Viel interessanter ist es ob dein Bekannter ein Gewerbe anmelden muss da
seine Dienstleistung wahrscheinlich schwer als freiberuflich abrechenbar
sein sollte.
Wird er müssen, es war ja von "immer mal wieder" die Rede.
Was hat "immer mal wieder" mit Gewerbe zu tun? Vor allen Dingen, was hat
"immer mal wieder" mit der Abgrenzung Gewerbe und Freiberuflich zu tun?

Grüße,
Lars Friedrich
Hilmar Bunjes
2008-08-29 13:03:38 UTC
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Post by Lars Friedrich
Post by Rainer Dahnke
Post by Markus Deckmann
Viel interessanter ist es ob dein Bekannter ein Gewerbe anmelden muss da
seine Dienstleistung wahrscheinlich schwer als freiberuflich abrechenbar
sein sollte.
Wird er müssen, es war ja von "immer mal wieder" die Rede.
Was hat "immer mal wieder" mit Gewerbe zu tun? Vor allen Dingen, was hat
"immer mal wieder" mit der Abgrenzung Gewerbe und Freiberuflich zu tun?
"Immer mal wieder" ist nachhaltig, womit ein Grundsatz für die
Gewerbsmäßigkeit erfüllt ist. Eine Abgrenzung zu den freien Berufen hat
man dadurch natürlich noch nicht. Diese kommt erst durch seine direkte
Tätigkeit zustande. "PC Dienstleistungen" dürfte da nicht gerade unter
die freien Berufe zählen.

Gruß,
Hilmar

Christoph Brüninghaus
2008-08-27 20:19:52 UTC
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Post by Christian Schlemmbach
Hallo,
ein Bekannter von mir führt im Bekanntenkreis immer mal wieder "PC
Dienstleistungen" aus. Das hat er bisher immer kostenlos gemacht.
Weil das ganze jetzt aber immer mehr Überhand nimmt, würde er dafür gerne
ein paar Euro nehmen. Schließlich kostet alleine schon die Anfahrt Geld.
Darf man bis zu einem bestimmten Betrag privat Geld für Dienstleistungen
annehmen ohne diese zu versteuern?
Oder ist es rein rechtlich schon strafbar wenn man 30 Euro annimmt und diese
nicht versteuert?
Strafbar eher nicht, es sei denn er treibt es auch die Spitze.

Es kommt darauf an, was dieses Geld ist.

Vergütung oder Aufwendungsersatz?
Alles andere dürfte rausfallen, wenn er das "immer mal wieder" macht.

Als Vergütung ist es eine Einnahme, die grundsätzlich zu versteuern ist.

Gewerbesteuer fällt auf den Ertrag eines Gewerbebetriebes an, aber der
Ertrag überschreit den Freibetrag nicht.

Umsatzsteuer fällt bei steuerbaren Leistungen an, aber als
Kleinunternehmer kann man befreit werden, wenn man einen bestimmten
Umsatz nicht erreicht.

Einkommenssteuer fällt auf Einkommen an, hängt von dem gesamten
Einkommen ab.

Christoph
Thomas Hochstein
2008-08-28 18:02:02 UTC
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Post by Christoph Brüninghaus
Es kommt darauf an, was dieses Geld ist.
Vergütung oder Aufwendungsersatz?
Ersichtlich Vergütung - er wird sich wohl kaum mit Fahrtkostenersatz
o.ä. begnügen wollen. :)

-thh
Christoph Brüninghaus
2008-08-29 08:00:39 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Christoph Brüninghaus
Es kommt darauf an, was dieses Geld ist.
Vergütung oder Aufwendungsersatz?
Ersichtlich Vergütung - er wird sich wohl kaum mit Fahrtkostenersatz
o.ä. begnügen wollen. :)
Ersichtlich ist dies nicht, denn er rechtfertigt den Wunsch, Geld zu
nehmen, wenigstens auch damit, dass ihm Kosten entstehen.

Insofern kann man wenigstens teilweise beeinflussen, welchen Charakter
solches Geld für das Finanzamt hat, d.h. wie es um die Steuerbarkeit
bestellt ist.

Christoph
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