Discussion:
Schwarzarbeit wird Straftat
(zu alt für eine Antwort)
Markus John
2003-10-15 18:53:03 UTC
Permalink
Hallo NG,
unter
http://www.welt.de/z/newsticker/message.php?channel=pol&keyword=&suche=&nid=
62462
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden. "Auch Sozialhilfe-
und Arbeitslosengeldempfänger, die schwarz arbeiten, machen sich dem Entwurf
zufolge künftig strafbar."
Da drängen sich mir mehrere Fragen und Überlegungen auf:
Der Mensch, bekanntlich ja auch nur ein Tier, geht den Weg des geringsten
Widerstandes. Wird durch das angedachte Vorgehen der Widerstand wirksam
erhöht? Meiner Einschätzung nach nicht.
Beispielsituation:
Ich bin arbeitsloser Sozialhilfeempfänger, ledig, kinderlos, 35-40 Jahre
alt. Auf dem Konto habe ich kein Geld, offizielle Arbeit finde ich, aus
welchem Grund auch immer, nicht. Nebenbei die Sozialhilfe aufbessern will
ich aber schon, also gehe ich "nebenbei" 30-40 Stunden schwarz arbeiten. Nun
werde ich erwischt. Was ist jetzt ein schwerer Fall? Nehmen wir an, man
hätte mich nicht das erste Mal erwischt oder bereits seit längerer Zeit im
Visier. Nun werde ich für, na sagen wir mal fünf Jahre inhaftiert. Macht mir
das wirklich was aus?
Ist es der richtige Weg, den, der den Staat - also uns alle - betrogen hat,
auf Staatskosten unterzubringen?
Natürlich, unter den o.g. Voraussetzungen kann man mich gerne auch zu 500 -
500.000 EUR Geldbuße/Strafe verurteilen, wo nix is, kann man nix holen. Also
ist eine Erhöhung der Geldbuße/Strafe möglicherweise auch nicht der richtige
Schritt - zumindest um den zu bestrafen, der gearbeitet hat. Anders sieht es
aus, denjenigen zu bestrafen, der die Arbeit vergeben und schwarz bezahlt
hat. Hier muss energischer durchgegriffen werden.
Kurzer (haha) Rede, langer Sinn: ich finde es nicht gut, dass dem Staat
durch Schwarzarbeit jede Menge Geld verlorengeht, der Staat dann aber auch
noch Geld ausgibt, um die Täter zu bestrafen.
Im Jugendstrafrecht gibts doch irgendwie die Möglichkeit, den Täter zu
gemeinnütziger Arbeit zu verdonnern, gibts das im Erwachsenenstrafrecht
auch?
Kann man solche Strafen nicht häufiger und umfangreicher verhängen?
Wäre das für den Staat nicht eine geeignete Möglichkeit, sich entgangene
Einnahmen zurück zu holen?
Wem nachgewiesen wird, dass er 1000 EUR nebenbei verdient hat (netto) hätte
bei normalem Arbeitsverhältnis 1500 EUR brutto erhalten (Stimmt das in
etwa?) Also gehen dem Fiskus, den Sozialversicherern und der Kirche zusammen
rund 500 EUR verloren. Bei einem angenommenen Nettostundenlohn von 10 EUR
müsste der Schwarzarbeiter 50 Stunden Dienst tun. Bissl Strafe muss sein,
also kriegt er 80 Stunden aufgebrummt.
Der, der ihn beschäftigt hat, zahlt, selbstredent, die 500 EUR _plus_ den
Lohn des verurteilten Schwarzarbeiters also 8000 EUR _plus_ die Kosten die
dem Staat für Fahnder, Gerichtsverhandlung, ... entstanden sind.
Klingt zwar nach Arbeitslager, aber mich würde interessieren, wie die
Statistiken des Schwarzarbeitens, des Arbeitsmarktes und des Fiskus jetzt
und fünf Jahre nach Einführung einer solchen Regelung aussähen.
Wurde jetzt etwas länger als geplant, aber über diese Thema möchte ich gerne
etwas ausführlicher diskutieren.
Gruss
Markus
Holger Pollmann
2003-10-15 19:09:35 UTC
Permalink
"Markus John" <***@aemmjott.de> schrieb:

f'up nach dsrs - bitte nicht in drei Gruppen x-posten ohne f'up (oder
zumindest nicht x-posten ohen Ankündigung, daß kein f'up gesetzt wurde)
Post by Markus John
Nun werde ich für, na sagen wir mal fünf Jahre inhaftiert.
Macht mir das wirklich was aus?
Ja. So wie du redet nur jemand, der noch nie ein gefängnis von innen
gesehen hat. 5 Jahre sind eine VERDAMMT lange Zeit (und selbst, wenn du
nach sagen wir mal drei Jahren schon rauskämst - das ist immer noch eine
SEHR lange Zeit).
Post by Markus John
Ist es der richtige Weg, den, der den Staat - also uns alle -
betrogen hat, auf Staatskosten unterzubringen?
Das ist eine andere Frage.
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Roy Coorne
2003-10-15 19:49:06 UTC
Permalink
Markus John wrote:

...
Post by Markus John
Wurde jetzt etwas länger als geplant, aber über diese Thema möchte ich gerne
etwas ausführlicher diskutieren.
...

Wie wär's mit dem nächstgelegenen Ortsverband einer genehmen
politischen Partei?

Roy
Ralf Weber
2003-10-15 20:20:20 UTC
Permalink
Schon lange mein Reden!
Wie war das mit Gefängnis hier in Hessen:
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
Nö,
da finde ich die Sache mit der Arbeit agr nicht so schlecht.
Leider verbietet das Grundgesetz Zwangsarbeit. Das ist zwar aus anderen
Gründen so, aber eine Änderung könnte ja mal andenken. Muß ja nicht gleich
Arbeit sein, mit 50% Sterberate, aber schwer sollte sie schon sein.
Der Häftling sollte die Kosten die er verursacht auch selbst tragen.

Gruß Ralf

--
PS1: Wer gute und weniger gute Fotos sehen möchte,
der muß ab und zu mal auf meiner Website vorbeischauen.
www.ralfs-webgalerie.de
Bilder von Menschen, Tieren, Landschaften und Astronomie
Holger Pollmann
2003-10-15 20:19:38 UTC
Permalink
"Ralf Weber" <rwe-***@web.de> schrieb:

f'up nach dsrm
Post by Ralf Weber
Schon lange mein Reden!
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
Wo denn?

In Friedberg/Butzbach zumindest nicht, auch nicht in Gießen in der JVA,
und in Rockenberg ist das ganze wahrlich auch keine Freude, auch wenn
es da im Vergleich zu Butzbach eher angenehm ist.
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Christian @Soemtron
2003-10-16 11:33:00 UTC
Permalink
Post by Holger Pollmann
Post by Ralf Weber
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
Wo denn?
Von Weiterstadt wurde sowas berichtet. Leider kann man sich den Knast
nicht aussuchen, sonst könnte man es ja mal mit einer Straftat
versuchen. ;-)

Ansonsten bin ich auch für reichlich gemeinnützige Arbeit als Strafe.
Bedarf gibt's hier an jeder Ecke.

cu,
Christian

PGP Key (RSA) available.
gunther
2003-10-16 17:00:12 UTC
Permalink
| Von Weiterstadt wurde sowas berichtet. Leider kann man sich den
| Knast nicht aussuchen, sonst könnte man es ja mal mit einer
| Straftat versuchen. ;-)
|
| Ansonsten bin ich auch für reichlich gemeinnützige Arbeit als
| Strafe. Bedarf gibt's hier an jeder Ecke.

hi,
aber dann bitte nach ami-vorbild, mit hand&fussketten, orangem
overall, berittene gewehrschuetzen davor&dahinter, als gang an
langer kette.
da koennte man gut die strassenraender saubermachen, oder mal alle
kondome aus dem volksgarten klauben, mitsamt den spritzen.

--

mfg, gunni
Mark Obrembalski
2003-10-17 20:54:51 UTC
Permalink
Post by gunther
| Von Weiterstadt wurde sowas berichtet. Leider kann man sich den
| Knast nicht aussuchen, sonst könnte man es ja mal mit einer
| Straftat versuchen. ;-)
|
| Ansonsten bin ich auch für reichlich gemeinnützige Arbeit als
| Strafe. Bedarf gibt's hier an jeder Ecke.
hi,
aber dann bitte nach ami-vorbild, mit hand&fussketten, orangem
overall, berittene gewehrschuetzen davor&dahinter, als gang an
langer kette.
Was soll denn der Unfug? Abgesehen davon, dass da zum Glück recht
schnell die EMRK dagegen spricht, dürften die Ketten die
Arbeitsproduktivität deutlich mindern und die berittenen Schützen
wesentlich mehr kosten als die Arbeit wert ist.

Love and Peace,
Mark
--
Deutsche Gesetze im WWW: http://www.rechtliches.de
Holger Pollmann
2003-10-17 21:18:06 UTC
Permalink
Post by Mark Obrembalski
Post by gunther
| Ansonsten bin ich auch für reichlich gemeinnützige Arbeit als
| Strafe. Bedarf gibt's hier an jeder Ecke.
aber dann bitte nach ami-vorbild, mit hand&fussketten, orangem
overall, berittene gewehrschuetzen davor&dahinter, als gang an
langer kette.
Was soll denn der Unfug? Abgesehen davon, dass da zum Glück recht
schnell die EMRK dagegen spricht,
Und Art. 1 I GG sicherlich auch.
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Egon Vellusig
2003-10-22 07:16:43 UTC
Permalink
Post by Mark Obrembalski
Was soll denn der Unfug? Abgesehen davon, dass da zum Glück recht
schnell die EMRK dagegen spricht, dürften die Ketten die
Arbeitsproduktivität deutlich mindern und die berittenen Schützen
wesentlich mehr kosten als die Arbeit wert ist.
Bei den USA bin ich mir gar nicht so sicher ob das die "berittenen
Schützen" nicht freiwillig und kostenlos machen, möglicherweise dafür
noch bezahlen. :-(

Schöne Grüße, Egon
--
Egon Vellusig - D-93309 Kelheim, Donaustr. 11
Tel: +49 171 2081535 - http://www.vellusig.de
Kelheimer Nachrichten: http://www.kelheimer-nachrichten.de
*************** Abgeordnete sind bestechlich ***************
Roy Batty
2003-10-17 11:30:46 UTC
Permalink
Post by Christian @Soemtron
Von Weiterstadt wurde sowas berichtet.
Weiterstadt ist IIRC ein Untersuchungsgefängnis. Dort sitzen qua
definitionem Unschuldige.


Roy
--
Only wimps use tape backup: _real_ men just upload their important stuff
on ftp, and let the rest of the world mirror it.
[Linus Torvalds]
Christian @Soemtron
2003-10-18 09:16:00 UTC
Permalink
Post by Roy Batty
Weiterstadt ist IIRC ein Untersuchungsgefängnis. Dort sitzen qua
definitionem Unschuldige.
Wenn man es irgendwie schaffen würde, lange genug in U-Haft zu gehen
bevor man verurteilt wird, wäre es ja gut. :-)

cu,
Christian

PGP Key (RSA) available.
Mark Obrembalski
2003-10-18 13:14:12 UTC
Permalink
Post by Christian @Soemtron
Post by Roy Batty
Weiterstadt ist IIRC ein Untersuchungsgefängnis. Dort sitzen qua
definitionem Unschuldige.
Wenn man es irgendwie schaffen würde, lange genug in U-Haft zu gehen
bevor man verurteilt wird, wäre es ja gut. :-)
Das muss man aber unauffällig anstellen, sonst verweigert einem
der Richter am Ende die Anrechnung der Untersuchungshaft, § 51 S.2 StGB.
Und dann sitzt man zweimal ein, einmal verhältnismäßig komfortabel
und dann nochmal normal.

Love and Peace,
Mark
--
Deutsche Gesetze im WWW: http://www.rechtliches.de
Ralf Gebert
2003-10-17 02:30:24 UTC
Permalink
Post by Holger Pollmann
Post by Ralf Weber
Schon lange mein Reden!
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
In Friedberg/Butzbach zumindest nicht, auch nicht in Gießen in der JVA,
und in Rockenberg ist das ganze wahrlich auch keine Freude, auch wenn
es da im Vergleich zu Butzbach eher angenehm ist.
dagegen hätte ich garnichts einzuwenden, wenn diese Luxusdinge auch von
dem "Nutzer" bezahlt würden, und nicht der Steuerzahler dafür aufkommen
wird.

Ich muß ja schliesslich auch fürs Internetsurfen bezahlen

Gruss
Ralf
Andreas Froehlich
2003-10-16 04:38:17 UTC
Permalink
Post by Ralf Weber
Schon lange mein Reden!
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
Nö,
da finde ich die Sache mit der Arbeit agr nicht so schlecht.
Leider verbietet das Grundgesetz Zwangsarbeit.
Wo verbietet denn das Grundgesetz Zwangsarbeit?

Art. 12 Abs. 3 GG schränkt lediglich ein, daß Zwangsarbeit nur bei
gerichtlich angeordneter Freiheitsentziehung zulässig ist.

Außerdem ist gemeinnützige Arbeit gerade bei jugendlichen Straftätern
ein gerne angewandtes Straßmaß.

Andreas
Dirk Bindmann
2003-10-16 06:13:50 UTC
Permalink
Post by Ralf Weber
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle, Internetanschluß usw.
Woher weißt du das? Aus der Bildzeitung?
Post by Ralf Weber
Leider verbietet das Grundgesetz Zwangsarbeit.
Nein.

Irgendwelche ABMs, bei denen die Teilnehmer kaum mehr als Sozialhilfe
bekommen, kann man auch Zwangsarbeit nennen.
Post by Ralf Weber
Das ist zwar aus anderen
Gründen so, aber eine Änderung könnte ja mal andenken. Muß ja nicht gleich
Arbeit sein, mit 50% Sterberate, aber schwer sollte sie schon sein.
Der Häftling sollte die Kosten die er verursacht auch selbst tragen.
Wenn ich durch regelmäßiges Lesen einer Knastzeitung recht informiert
bin, gibt es viel mehr arbeitswillige Häftlinge als Arbeitsplätze.

Herzliche Grüße
Dirk
Jochen Ruhland
2003-10-16 07:55:04 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ralf Weber
Schwimmbad, Fernseher aud der Zelle,
du beziehst dich auf das Untersuchungsgefängnis Weiterstadt. Und da sitzen
qa definitionem *Unschuldige* ein. Und diese geniessen eben eine andere
Behandlung als bereits verurteilte Straftäter.
Post by Ralf Weber
Internetanschluß usw.
das wage ich zu bezweifeln, da auch bei U-Häftlingen eine Kontrolle der
Kommunikation erfolgt, um die Ermittlungen nicht zu behindern.

Im übrigen gibt es z.B. die Möglichkeit für (echte) Häftlinge ein
fernstudiem über die FU Hagen durchzuziehen, und diese haben auch (ich
habe da von Berlin gehört) die Möglichkeit sich mit Kommilitionen
fachbezogen über das Internet suszutauschen.

Jochen
Wolfgang Fieg
2003-10-16 18:24:01 UTC
Permalink
Post by Ralf Weber
Der Häftling sollte die Kosten die er verursacht auch selbst tragen.
Oder, noch besser:

Man könnte die Strafvollstreckung überhaupt davon abhängig machen, daß der
Verurteilte die Haftkosten vorher einzahlt.

Wolfgang
Mark Obrembalski
2003-10-17 20:58:12 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Fieg
Man könnte die Strafvollstreckung überhaupt davon abhängig machen, daß der
Verurteilte die Haftkosten vorher einzahlt.
Und eines sollte auch klar sein: Wer sich im Knast nicht benimmt, der
fliegt raus!

Love and Peace,
Mark
--
Deutsche Gesetze im WWW: http://www.rechtliches.de
Ralf Gebert
2003-10-17 02:29:20 UTC
Permalink
Post by Ralf Weber
Der Häftling sollte die Kosten die er verursacht auch selbst tragen.
das wird er ja niemals können.
Jeder Häftling, der z.B. eine langjährige Freiheitsstrafe verbüßt, sei
es 10 Jahre oder 6 Jahre etc. hat in der Regel kein Geld.
Auch NACH seiner Haftentlassung wird es nicht besser aussehen für ihn.

Die Kosten, die er verursacht bei z.B. einem Tageskostensatz von 200
Euro * 10 Jahre = 730.000 Euro, wie will er diese denn bezahlen können,
auch wenn er wollte?

Würde man sogar ALLES umlegen, d.h. die polizeilichen Ermittlungen, die
Arbeit der Staatsanwaltschaft, des Gerichtes usw.
Naja, unmöglich

Gruss
Ralf
A. Kawalkowski
2003-10-15 20:50:29 UTC
Permalink
Post by Markus John
http://www.welt.de/z/newsticker/message.php?channel=pol&keyword=&suche=&nid=
62462
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe"
Hä? Geht's noch? Ist das Sommerloch noch nicht vorbei?

Oder ist das die neue Masche die Arbeitslosenstatistik oder
Sozialhilfeempfängerstatistik zu tunen?

Wass soll denn dieser schwachsinnige Vorschlag bringen?

In USA gibts die Todesstrafe und trotzdem gibt es regelrechte
Bandenkriege. Die Höhe der Strafe hat noch NIE die willigen
Täter beeindruckt.

Aber ich finde es schon klasse, was manche Politiker für einen
Stuss von sich geben. Da wird schon die Schwarzarbeit, von der
Strafhöhe her, auf die selbe Stufe wie Vergewaltigung oder Totschlag
gestellt. Nur, dass in dem einem Fall Menschenleben zerstört wurden
und in anderem dem Staat ein paar EUROs entgangen sind.

Saubere Richtung, die unsere Politik da einschlägt.

Grüße
Artur

... jedes Volk bekommt das, was es verdient ...
Thomas Gropp
2003-10-16 11:30:08 UTC
Permalink
Post by A. Kawalkowski
Saubere Richtung, die unsere Politik da einschlägt.
Hallo,

Wobei sich die Frage stellt, warum die Leute Schwarzarbeit machen oder
beauftragen. Ist der Staat an diesem Zustand nicht selbst schuld? Die Leute
wehren sich halt gegen die Staatliche Abzocker, die überall herrscht.



Gruß Thomas
Holger Lembke
2003-10-16 11:45:51 UTC
Permalink
Post by Thomas Gropp
Wobei sich die Frage stellt, warum die Leute Schwarzarbeit machen oder
beauftragen.
Wirklich? Die Kosten sind ihnen zu hoch.
Post by Thomas Gropp
Ist der Staat an diesem Zustand nicht selbst schuld? Die Leute
wehren sich halt gegen die Staatliche Abzocker, die überall herrscht.
Gerade bei Schwarzarbeit nicht wirklich schlüssig. Mehr Arbeit ehrlich
versteuert, mehr Steuer/Krankenkasse/Sozialeinahmen, weniger Umlage auf die
'eherlich' Arbeitenden, sinkender Steuer/Krankenkasse/Sozialanteil für
alle.

Will sagen: Schwarzarbeit tut dir mittelbar weh, selbst wenn du sie
beauftragst.
--
mit freundlichen Grüßen BUllSHit
Holgi, +49-531-3497854
Frank Hucklenbroich
2003-10-16 12:01:37 UTC
Permalink
Post by Holger Lembke
Post by Thomas Gropp
Ist der Staat an diesem Zustand nicht selbst schuld? Die Leute
wehren sich halt gegen die Staatliche Abzocker, die überall herrscht.
Gerade bei Schwarzarbeit nicht wirklich schlüssig. Mehr Arbeit ehrlich
versteuert, mehr Steuer/Krankenkasse/Sozialeinahmen, weniger Umlage auf die
'eherlich' Arbeitenden, sinkender Steuer/Krankenkasse/Sozialanteil für
alle.
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können). Dann wäre auch ein Anreiz da, die
Arbeiten legal ausführen zu lassen, weil es ja nur so eine Rechnung gibt
die mann beim FA einreichen kann.

Aber das die Kassen leer sind und die Politiker kurzfristig denken (müssen,
denn "nach der Wahl ist vor der Wahl"), wird da wohl auch nichts draus,
obwohl es sicher langfristig sogar mehr Steuereinnahmen gäbe (weil eben
nicht mehr schwarz gearbeitet wird).

Viele Grüße,

Frank
Henning Schlottmann
2003-10-16 12:20:49 UTC
Permalink
[X-Post erweitert auf und F'up2: de.soc.wirtschaft. Keine rechtliche
Fragestellung]
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Holger Lembke
Post by Thomas Gropp
Ist der Staat an diesem Zustand nicht selbst schuld? Die Leute
wehren sich halt gegen die Staatliche Abzocker, die überall herrscht.
Gerade bei Schwarzarbeit nicht wirklich schlüssig. Mehr Arbeit ehrlich
versteuert, mehr Steuer/Krankenkasse/Sozialeinahmen, weniger Umlage auf die
'eherlich' Arbeitenden, sinkender Steuer/Krankenkasse/Sozialanteil für
alle.
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können). Dann wäre auch ein Anreiz da, die
Arbeiten legal ausführen zu lassen, weil es ja nur so eine Rechnung gibt
die mann beim FA einreichen kann.
Wie stellst du dir das vor? Handwerkliche Arbeiten am privat genutzten
Eigentum sind privater Verbrauch. Wie sollte man Aufwendungen dafür
absetzten können? Willst du auch deine Lebensmitteleinkäufe von der
Steuer absetzen? Welcher Teil des Einkommens soll denn dann noch
besteuert werden?

Bitte denke ein bisschen drüber nach, wie das System von Steuern und
Sozialversicherung angelegt ist, bevor du solche Vorschläge machst.

Ciao Henning
A. Kawalkowski
2003-10-16 13:11:35 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können).
Ein Verbesserungsvorschlag von mir wäre, die sinnfreie Meisterprüfung für
Handwerker abzuschaffen, damit sie auch ohne einen Betrieb gründen können.

Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute lieber einen Schwarzarbeiter
für Handwerksarbeiten (z.B. Fliesenlegen) nehmen, da er deutlich günstiger
ist, als die legal angemeldete Konkurrenz.

Klar, der Schwarze braucht auch keinen Meisterbrief um in seinem Bereich
gewerblich aufzutreten. Das sind Kosten, die auf einen zukommen...

Aber es ändert sich vermutlich ehe nichts dran. Die Lobby ist halt zu
stark vertreten.
Jochen Ruhland
2003-10-16 21:44:42 UTC
Permalink
Hi,
Post by A. Kawalkowski
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute lieber einen Schwarzarbeiter
für Handwerksarbeiten (z.B. Fliesenlegen) nehmen, da er deutlich günstiger
ist, als die legal angemeldete Konkurrenz.
dazu gabs doch im Sommer einen Gesetzesentwurf, wo ist der den abgeblieben?
Post by A. Kawalkowski
Klar, der Schwarze braucht auch keinen Meisterbrief um in seinem Bereich
gewerblich aufzutreten. Das sind Kosten, die auf einen zukommen...
Leg bitte mal die Kosten für den Meisterbrief auf die Lebensarbeitszeit des
Meisters um und berechne was das für Auswirkungen auf die einzelne
Arbeiststunde hat.

Jochen
Mark Obrembalski
2003-10-17 21:03:56 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Hi,
Post by A. Kawalkowski
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute lieber einen Schwarzarbeiter
für Handwerksarbeiten (z.B. Fliesenlegen) nehmen, da er deutlich günstiger
ist, als die legal angemeldete Konkurrenz.
dazu gabs doch im Sommer einen Gesetzesentwurf, wo ist der den abgeblieben?
Den gibt's AFAIK immer noch. Sooo schnell geht selten ein Gesetz
durchs Parlament. Allerdings soll der Meisterbrief dabei nicht
abgeschafft werden. Nur sollen in manchen Handwerksberufen auch Gesellen
mit Berufserfahrung einen eigenen Betrieb führen dürfen. Die
CDU-Länder im Bundesrat sind bisher allerdings gegen die Änderung, so
dass es in den Sternen steht, ob der Entwurf jemals Gesetz wird.

Love and Peace,
Mark
--
Deutsche Gesetze im WWW: http://www.rechtliches.de
Mark Henning
2003-10-16 13:23:02 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können). Dann wäre auch ein Anreiz da, die
Arbeiten legal ausführen zu lassen, weil es ja nur so eine Rechnung gibt
die mann beim FA einreichen kann.
Wie willst Du das machen und rechtfertigen? Auch z.B. der Friseur ist
- genau wie der Handwerker - ein Dienstleister. Naja, und wenn man
alles von der Steuer absetzen kann, dann landest Du letzten Endes an
dem Punkt, dass man nur das versteuern muss, was man am Monatsende
noch übrig hat, was einer Abschaffung der Einkommenssteuer
gleichkommt. Und wie willst Du das dann finanzieren? Dann müsstest Du
die Ersparnisse und Gewinne horrend finanzieren. Wäre dann ein Grund
mehr für Unternehmen, nicht mehr in dieses Land zu kommen.
Post by Frank Hucklenbroich
Aber das die Kassen leer sind und die Politiker kurzfristig denken (müssen,
denn "nach der Wahl ist vor der Wahl"), wird da wohl auch nichts draus,
obwohl es sicher langfristig sogar mehr Steuereinnahmen gäbe (weil eben
nicht mehr schwarz gearbeitet wird).
Das ist ein Trugschluss. Denn die Steuereinnahmen, die man auf
Schwarzarbeiterseite mehr hat, hat man dann ja auf
Schwarzarbeitgeberseite weniger.

Bis dann,

- Mark
--
AnaMark V2.11 - The VST-Synthesizer
http://www.anamark.de/
Jochen Ruhland
2003-10-17 00:03:38 UTC
Permalink
Hi,
Post by Frank Hucklenbroich
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können).
Unterscheide bitte zwischen Konsumenten und Unternehmen ...
Post by Frank Hucklenbroich
Dann wäre auch ein Anreiz da, die
Arbeiten legal ausführen zu lassen, weil es ja nur so eine Rechnung gibt
die mann beim FA einreichen kann.
sofern es z.B. Kosten für Wärmedämmung am haus sind können diese auch von
Privatleuten zu einem gewissen Teil abgesetzt werden. Ich sehe aber keine
rechte Begründung, warum andere Arbeiten von Handwerkern steuerlich
begünstigt werden sollen? Was kommt dann als nächstens? Die Absetzbarkeit
des Haareschneidens? Die Absetzbarkeit von Kassenzetteln fürs Bier bei Aldi?

Jochen
Frank Hucklenbroich
2003-10-17 11:18:10 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Hi,
Post by Frank Hucklenbroich
Da könnte der Staat z.B. auch gegensteuern indem er es auch Privatleuten
ermöglichen würde, Handwerkerarbeiten von der Steuer abzusetzen (so wie es
Firmen und Vermieter seit Jahren können).
Unterscheide bitte zwischen Konsumenten und Unternehmen ...
Schon klar - wenn ich eine Eigentumswohnung vermiete darf ich
Handwerksrechnungen absetzten, wenn ich selbst drin wohne nicht.
Post by Jochen Ruhland
Post by Frank Hucklenbroich
Dann wäre auch ein Anreiz da, die
Arbeiten legal ausführen zu lassen, weil es ja nur so eine Rechnung gibt
die mann beim FA einreichen kann.
sofern es z.B. Kosten für Wärmedämmung am haus sind können diese auch von
Privatleuten zu einem gewissen Teil abgesetzt werden. Ich sehe aber keine
rechte Begründung, warum andere Arbeiten von Handwerkern steuerlich
begünstigt werden sollen?
Es ging doch hier um die Bekämpfung von Schwarzarbeit, und dies könnte ein
Anreiz sein, die Aufträge legal zu vergeben. In Folge gäbe es weniger
Schwarzarbeit = mehr Arbeitsplätze = mehr Geld in den Sozialkassen =
längerfristig auch mehr Steuereinahmen (wenn auch erkauft durch zunächst
sinkende Steuereinnahmen, denn es können mehr Leute Rechnungen absetzen).
Post by Jochen Ruhland
Was kommt dann als nächstens? Die Absetzbarkeit
des Haareschneidens? Die Absetzbarkeit von Kassenzetteln fürs Bier bei Aldi?
Zumindest bei Letzterem ist die Gefahr der Schwarzarbeit doch eher gering,
oder gibt es Leute die sich ihr Bier schwarz brauen lassen (außer den
Dunkelbiertrinkern)?

Wie gesagt - die Maßnahme sollte weniger der Steuerentlastung als vielmehr
der Bekämpfung der Schwarzarbeit dienen, und dazu halte ich das Mittel für
durchaus geeignet. Ob es politisch erwünscht ist, sthet auf einem anderen
Blatt...

Viele Grüße,

Frank
Jochen Ruhland
2003-10-17 18:10:22 UTC
Permalink
Hi,
Post by Frank Hucklenbroich
Schon klar - wenn ich eine Eigentumswohnung vermiete darf ich
Handwerksrechnungen absetzten, wenn ich selbst drin wohne nicht.
ja, weil du als Unternehmer eine G+V-Rechnung machst, nicht aber als
Privatmann, es sei denn, du kalkulierst die Geburtagsgeschenke für die
Erbtante gegen das zu erwartende Erbteil.
Post by Frank Hucklenbroich
Es ging doch hier um die Bekämpfung von Schwarzarbeit, und dies könnte ein
Anreiz sein, die Aufträge legal zu vergeben.
wieso? Der größe Anreiz meiner Meinung nach dürfte sein, daß ich dem legal
bezahlten Handwerker Pfusch nachweisen kann und er für seine Arbeit
einstehen muß. Versuch das mal mit einem Schwarzarbeiter. Aber Geiz ist eben
Geil.
Post by Frank Hucklenbroich
Zumindest bei Letzterem ist die Gefahr der Schwarzarbeit doch eher gering,
falsch. Schon mal davon gehört, daß aus Lagern ganze Warenpaletten
verschwinden, die unter der Hand verhökert werden. Schon mal von der
Zigaretten-Mafia gehört?
Post by Frank Hucklenbroich
Wie gesagt - die Maßnahme sollte weniger der Steuerentlastung als vielmehr
der Bekämpfung der Schwarzarbeit dienen, und dazu halte ich das Mittel für
durchaus geeignet.
falsch. Es ist ungeeignet, weil es dem ganzen Prinzip des Wirtschafts- und
Steuersystems zuwieder läuft.

Jochen
Jens Müller
2003-10-17 15:11:53 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Jochen Ruhland
Was kommt dann als nächstens? Die Absetzbarkeit
des Haareschneidens? Die Absetzbarkeit von Kassenzetteln fürs Bier bei Aldi?
Zumindest bei Letzterem ist die Gefahr der Schwarzarbeit doch eher gering,
oder gibt es Leute die sich ihr Bier schwarz brauen lassen (außer den
Dunkelbiertrinkern)?
Wie gesagt - die Maßnahme sollte weniger der Steuerentlastung als vielmehr
der Bekämpfung der Schwarzarbeit dienen,
Also als Belohnung dafür, daß diese Leute den Staat bisher betrogen
haben, und dieser sich nicht anders zu helfen wußte?
--
Thomas Gropp
2003-10-16 15:45:57 UTC
Permalink
Post by Holger Lembke
Will sagen: Schwarzarbeit tut dir mittelbar weh, selbst wenn du sie
beauftragst.
Hallo Holger,

Die Schwarzarbeit erwirtschaftet im Jahr 380 Mrd. Euro. Ich gehe mal davon
aus, das die wenigsten das erarbeitete Geld ins Auslandschafen, sondern dem
Geldlauf wider zurück führen.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, das dieses Geld der Wirtschaft dann fehlen
würde. Kann mir nicht vorstellen, das du dann weniger Sozialbeiträge
bezahlen müsstest, oder Steuern.

Gruß Thomas
arvids lemchens
2003-10-16 19:23:00 UTC
Permalink
Hallo Thomas,
Post by Thomas Gropp
Die Schwarzarbeit erwirtschaftet im Jahr 380 Mrd. Euro.
Was ist das fuer eine Zahl, wo kommt die her und was ist darin
enthalten?

Gesamtumsatz schwarzer Geschaefte?

Koennte vielleicht passen, wenn man auch illegalen Warenumsatz mit
Drogen, Zigaretten, ... dazunimmt.

Reine Arbeitsleistung (gerechnet zu hiesigen Preisen)?

IMHO, vielleicht mit Polenbaustellen, aber da muesste fast jede
Baustelle nur aus Schwarzarbeitern bestehen. Wobei ich allerdings
eingestehen muss, mich nicht in der Baubranche auszukennen.

Einnahmen der in Deutschland lebenden Schwarzarbeiter (Feierabendwerker,
Hausfrauen, Arbeitslose, Sozialhilfeempfaenger, ...)?

Wenn es jeder 10. Bundesbuerger macht, dann wuerden ca. 8 Millionen
(nebenher) schwarz arbeiten.

... rechne ... 3958 Euro pro Nase und Monat.

Kann das sein? Habe ich mich verrrechnet?

Kann ich irgendwie nicht glauben, dass da soviel zusammenkommt.
Post by Thomas Gropp
Ich gehe mal davon aus, das die wenigsten das erarbeitete Geld ins
Auslandschafen, sondern dem Geldlauf wider zurück führen.
Tja, dazu muesste man wissen, was diese Zahl genau aussagt und was darin
enthalten ist.

Wenn der Grossteil wirklich auf Polenbaustellen zurueckzufuehren ist,
dann wird es wohl ins ausland gehen. Nicht nur nach Polen, auch die
Auftraggeber wollen ihren Profit anlegen und dass duerfte in Laendern
mit lascheren Geldwaeschegesetzen einfacher als hier sein.

MvfG,

Arvids
Jochen Ruhland
2003-10-17 00:02:59 UTC
Permalink
Hi,
Post by arvids lemchens
Was ist das fuer eine Zahl, wo kommt die her und was ist darin
enthalten?
die kommt vermutlich aus schwarzen Quellen :-)
Post by arvids lemchens
IMHO, vielleicht mit Polenbaustellen, aber da muesste fast jede
Baustelle nur aus Schwarzarbeitern bestehen. Wobei ich allerdings
eingestehen muss, mich nicht in der Baubranche auszukennen.
gerade heute in der Zeitung gelesen:

Von 8100 von Polizei und Zoll überprüften Taxifahrern bezogen 673
Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. In 724 Fällen waren die Fahrer von Ihren
Arbeitgebern nicht zur Sozialhilfe angemeldet worden.
Post by arvids lemchens
Tja, dazu muesste man wissen, was diese Zahl genau aussagt und was darin
enthalten ist.
ich würde eher vermuten, daß das meiste Geld eben sehr versteckt in den
Wirtschaftskreislauf eingebracht wird, entweder durch Luxusreisen im Ausland
oder indem es einfach gehortet wird, schlißlich will man wegen der Nachbarn
ja nicht durch merkwürdigen Reichtum auffallen.

Jochen
arvids lemchens
2003-10-17 07:27:00 UTC
Permalink
Hallo Jochen,
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Was ist das fuer eine Zahl, wo kommt die her und was ist darin
enthalten?
die kommt vermutlich aus schwarzen Quellen :-)
hab mittlerweile rumgegoogelt und es scheint sich um Hartzsches
Zahlenvodoo zu handeln.

Auch geht es nicht um Schwarzarbeit, sondern um Schattenwirtschaft.

Obwohl, das schwankt je nach Quelle. Aber nur Schwarzarbeit ist dann
doch unrealistisch.
Post by Jochen Ruhland
Von 8100 von Polizei und Zoll überprüften Taxifahrern bezogen 673
Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. In 724 Fällen waren die Fahrer von
Ihren Arbeitgebern nicht zur Sozialhilfe angemeldet worden.
D.h. 51 verdienen so wenig, dass sie noch Anspruch auf ergaenzende Hilfe
zum Lebensunterhalt haetten?

Aber seit wann ist es Sache des Arbeitgebers, fuer seine Mitarbeiter
Sozialhilfe zu beantragen?

:)
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Tja, dazu muesste man wissen, was diese Zahl genau aussagt und was
darin enthalten ist.
ich würde eher vermuten, daß das meiste Geld eben sehr versteckt in
den Wirtschaftskreislauf eingebracht wird,
Wie?

Hab mir da auch mal Gedanken zu gemacht und bin zu dem Schluss gekommen,
dass es erst ab recht hohen Summen (mindestens siebenstellig)ohne
groessere Verluste moeglich ist.

Das waere die Variante mit Scheinfirmengeflechten und Scheingeschaeften,
am besten auch mit Firmen im Ausland, am besten aussereuropaeisch.

Bis zu diesem Betrag ist mir nur eine Casinomethode eingefallen, und die
duerfte so teuer sein, dass mit legaler angemeldeter Arbeit deutlich
mehr davon hat.
Post by Jochen Ruhland
entweder durch Luxusreisen im Ausland
Wie soll das gehen?

Die Luxusreisen fallen irgendwann doch den Nachbarn auf, und es gibt
Buchungsbelege, Tickets, .... Eine simple Ueberpruefung ob jemand oft,
womit und wohin verreist duerfte zumindest Verdacht erwecken.
Post by Jochen Ruhland
oder indem es einfach gehortet wird,
Ja, was anderes bleibt ab einer bestimmten Hoehe bis zu einer bestimmten
Hoehe auch nicht uebrig. Und Horten macht eigentlich nur Sinn, wenn man
mal auswandern moechte und das Geld dort unauffaellig legalisieren kann.
Post by Jochen Ruhland
schlißlich will man
wegen der Nachbarn ja nicht durch merkwürdigen Reichtum auffallen.
Das ist ja das Problem der Schwarzarbeiter, keiner darf es merken. Und
ich z.B. wuesste nicht wie ich unauffaellig 3000 EUR jeden Monat unters
Volk bringen koennte, ab 500 EUR haette ich schon Probleme.

Man koennte sich natuerlich neue Hobbies suchen, wie z.B. Drogen, Puffs,
Sammeln von Sachen die man garnicht haben duerfte, aber damit rutscht
man vollends in die Kriminalitaet und das werden die wenigsten
Schwarzarbeiter wollen.

Daran sieht man auch dass die 380 Millairden fuer 5 Millionen
Schwarzarbeiten ziemlicher Bloedsinn sind.


MvfG,

Arvids
Jochen Ruhland
2003-10-17 17:54:08 UTC
Permalink
Hi,
Post by arvids lemchens
Auch geht es nicht um Schwarzarbeit, sondern um Schattenwirtschaft.
bitte mal den genauen Unterschied erklären ...
Post by arvids lemchens
Obwohl, das schwankt je nach Quelle. Aber nur Schwarzarbeit ist dann
doch unrealistisch.
ACK.
Post by arvids lemchens
D.h. 51 verdienen so wenig, dass sie noch Anspruch auf ergaenzende Hilfe
zum Lebensunterhalt haetten?
Falsch. Die einen sind Arbeistlos und fahren trotzdem, die anderen denken
sie würden legal arbeiten aber der AG steckt die Sozialbeiträge in die
eigene Kasse und ein gewisser Teil macht beides.
Post by arvids lemchens
Wie?
Du gehts saufen oder gönnst dir eine Logenkarte für die Heimspiele deines
Fußballvereins.
Post by arvids lemchens
Post by Jochen Ruhland
entweder durch Luxusreisen im Ausland
Wie soll das gehen?
du erzählst den Nachbarn, daß du nach Malle fliegst, belegst dort vor Ort
aber eine 5* Luxussuite und gehst jeden Tag schlemmen.
Post by arvids lemchens
Die Luxusreisen fallen irgendwann doch den Nachbarn auf, und es gibt
Buchungsbelege, Tickets, .... Eine simple Ueberpruefung ob jemand oft,
womit und wohin verreist duerfte zumindest Verdacht erwecken.
wenn du deinen Nachbarn erzählst, daß du eine Busreise in den Schwarzwald
machst fällt keinem auf, daß etwas weiter fährst und in der Schweiz die
Korken knallen lässt ...
Post by arvids lemchens
Und Horten macht eigentlich nur Sinn, wenn man
mal auswandern moechte und das Geld dort unauffaellig legalisieren kann.
lies mal in der Zeitung, wie oft Renter die zuhause überfallen werden
Geldbeträge im 5-stelligen Bereich verlieren ...
Post by arvids lemchens
Das ist ja das Problem der Schwarzarbeiter, keiner darf es merken. Und
ich z.B. wuesste nicht wie ich unauffaellig 3000 EUR jeden Monat unters
Volk bringen koennte, ab 500 EUR haette ich schon Probleme.
3000 EUR halte ich auch für übertrieben.
Post by arvids lemchens
Daran sieht man auch dass die 380 Millairden fuer 5 Millionen
Schwarzarbeiten ziemlicher Bloedsinn sind.
ACK.

Jochen
arvids lemchens
2003-10-18 10:12:00 UTC
Permalink
Hallo Jochen,
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Auch geht es nicht um Schwarzarbeit, sondern um Schattenwirtschaft.
bitte mal den genauen Unterschied erklären ...
Lt. http://www.inidia.de/schattenwirtschaft.htm

Unter Schattenwirtschaft wird auf Gewinnerzielung gerichtetes Handeln
verstanden, das sich den allgemeinen Gesetzespflichten entzieht:

Im Gegensatz zu

Schwarzarbeit ist in Gewinnabsicht geleistete Arbeit, die den Gewinn
dadurch zu steigern will, dass sie sich den gesetzlichen Verpflichtungen
zu Steuern und Sozialbeiträgen entzieht.

Schattenwirtschaft: alles Boese
Schwarzarbeit: Teilmenge von Schattenwirtschaft
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Wie?
Du gehts saufen oder gönnst dir eine Logenkarte für die Heimspiele
deines Fußballvereins.
Ja, ist von den Betraegen aber Pipikram.

Zumindest kriegst Du damit keine 1000 EUR monatlich weg.

Na ja, Du vielleicht, kenn dich und deine Hobbies ja nicht, bei mir
wuerden sich das Geld aber nach kurzer Zeit stapeln und waere damit fuer
mich wertlos.
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Post by Jochen Ruhland
entweder durch Luxusreisen im Ausland
Wie soll das gehen?
du erzählst den Nachbarn, daß du nach Malle fliegst, belegst dort vor
Ort aber eine 5* Luxussuite und gehst jeden Tag schlemmen.
Auch wieder relativ geringe Summen. Dazu kommt die Registrierung im
Hotel. Sobald Rasterfahundungen in Steuersachen in sind, ist die
Wahrscheinlichkeit im Netz zu landen recht gross. Zumindest solange man
innerhalb der EU seinen Urlaub verbringt.
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Die Luxusreisen fallen irgendwann doch den Nachbarn auf, und es gibt
Buchungsbelege, Tickets, .... Eine simple Ueberpruefung ob jemand
oft, womit und wohin verreist duerfte zumindest Verdacht erwecken.
wenn du deinen Nachbarn erzählst, daß du eine Busreise in den
Schwarzwald machst fällt keinem auf, daß etwas weiter fährst und in
der Schweiz die Korken knallen lässt ...
Ja, ok. Aber das geht auch nur ein paar Mal, nicht jedes Wochenende.

Bei entsprechendem Schwarzeinkommen bleibt trotzdem was uebrig.
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Und Horten macht eigentlich nur Sinn, wenn man
mal auswandern moechte und das Geld dort unauffaellig legalisieren kann.
lies mal in der Zeitung, wie oft Renter die zuhause überfallen werden
Geldbeträge im 5-stelligen Bereich verlieren ...
Das hat seinen Hintergrund weniger im Schwarzgeld, sondern wohl eher in
einem Misstrauen gegenueber den Banken.

MvfG,

Arvids
Jochen Ruhland
2003-10-18 17:38:07 UTC
Permalink
Hi,
Post by arvids lemchens
Auch wieder relativ geringe Summen.
du gehts in die falschen Hotels :-)
Post by arvids lemchens
Dazu kommt die Registrierung im Hotel. Sobald Rasterfahundungen in
Steuersachen in sind, ist die Wahrscheinlichkeit im Netz zu landen recht
gross. Zumindest solange man innerhalb der EU seinen Urlaub verbringt.
solange der Flug in die Karibik billiger ist als die Bahnfahrt in den
Schwarzwald dürfte das wohl auszuschliessen sein ...
Post by arvids lemchens
Bei entsprechendem Schwarzeinkommen bleibt trotzdem was uebrig.
habe ich behauptet, es würde alles verbraten? Schau doch mal nach, welche
Beträge in bar von der Zollfahndung aus Autos im Schweizer oder Luxenburger
Grenzgebiet abgegriffen werden.

Jochen
arvids lemchens
2003-10-19 11:15:00 UTC
Permalink
Hallo Jochen,
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Auch wieder relativ geringe Summen.
du gehts in die falschen Hotels :-)
Ja, gut, das kann ich wohl nicht abstreiten. :)
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Dazu kommt die Registrierung im Hotel. Sobald Rasterfahundungen in
Steuersachen in sind, ist die Wahrscheinlichkeit im Netz zu landen
recht gross. Zumindest solange man innerhalb der EU seinen Urlaub
verbringt.
solange der Flug in die Karibik billiger ist als die Bahnfahrt in den
Schwarzwald dürfte das wohl auszuschliessen sein ...
Kostet immer noch genug, als dass sich ein Arbeitsloser,
Sozialhilfeempfaenger, ... dieses allzuoft leisten koennte ohne
aufzufallen.
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Bei entsprechendem Schwarzeinkommen bleibt trotzdem was uebrig.
habe ich behauptet, es würde alles verbraten?
Nein, aber was wuerdest Du denn mit dem gehorteten Schwarzgeld machen?

Lassen wir es mal 50000,- EUR sein, die sich so im Jahr ansammeln. Der
laufende Unterhalt ist, soweit unauffaellig moeglich, schon aufgestockt.

Legalisieren, z.B. ueber Gluecksspiel im Casina? Da geht dann wieder ein
Grossteil des Geldes drauf.

Fuer eine richtige Waesche mit Scheinfirmen und Scheingeschaeften ist es
zu wenig und bis der Betrag soweit angewachsen ist, dass es sich lohnt,
duerften mindestens zehn Jahre vergehen.

Bleibt eigentlich nur horten und ggfs. das Geld bis zum Auswandern
irgendwo im Ausland anzulegen.

Hat man nicht vor auszuwandern, bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass
mal wieder eine "Schwarzgeldamnestie" kommt, in deren Rahmen sich das
Geld relativ verlustfrei legalisieren laesst.
Post by Jochen Ruhland
Schau doch mal nach, welche Beträge in bar von der Zollfahndung aus
Autos im Schweizer oder Luxenburger Grenzgebiet abgegriffen werden.
Gibt es da irgendwo eine Statistik?

"zollfahndung bargeld statistik" findet zumindest nix.

MvfG,

Arvids
Jochen Ruhland
2003-10-22 01:51:43 UTC
Permalink
Hi,
Post by arvids lemchens
Bleibt eigentlich nur horten und ggfs. das Geld bis zum Auswandern
irgendwo im Ausland anzulegen.
studiere mal die einschlägigen Anzeigen für Auslandsimmobilien in der
Tageszeitung ... und da sind in den vergangenen Jahren einige aufgeflogen,
weil die Grundbuchämter in Spanien plötzlich Datentausch gemacht haben ...
Post by arvids lemchens
Gibt es da irgendwo eine Statistik?
http://www.bundesfinanzministerium.de/Anlage18892/Ergebnisse-der-Steuer-und-Zollfahndung-2001.pdf

Seite 10 ff.

Sicherstellung von Zahlungsmitteln 135 Fälle in 2001
sichergestellte Zahlungsmittel: 19.8 Mio DM

kommen wir im Schnitt auf etwas mehr als 73 TEUR.

Jochen
arvids lemchens
2003-10-22 10:56:00 UTC
Permalink
Hallo Jochen,
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Bleibt eigentlich nur horten und ggfs. das Geld bis zum Auswandern
irgendwo im Ausland anzulegen.
studiere mal die einschlägigen Anzeigen für Auslandsimmobilien in der
Tageszeitung ... und da sind in den vergangenen Jahren einige
aufgeflogen, weil die Grundbuchämter in Spanien plötzlich Datentausch
gemacht haben ...
Sorry, hab mich nicht praezise genug ausgedrueckt.

s/Ausland/Nicht-EU-Ausland/g
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
Gibt es da irgendwo eine Statistik?
http://www.bundesfinanzministerium.de/Anlage18892/Ergebnisse-der-Steu
er-und-Zollfahndung-2001.pdf
Danke.
Post by Jochen Ruhland
Sicherstellung von Zahlungsmitteln 135 Fälle in 2001
sichergestellte Zahlungsmittel: 19.8 Mio DM
kommen wir im Schnitt auf etwas mehr als 73 TEUR.
Ist ja nicht soviel. Haette eigentlich mehr bzw. hoehere Summen
erwartet. Andererseits, wenn man jeden Monat 73 TEUR wegbringt, macht
das im Jahr das Zwoelffache, was ja doch eine ganze Menge Holz ist.

Ein bisschen verwundert bin ich allerdings ueber die doch recht geringe
Anzahl, ca. 11 Faelle pro Monat. Na ja, andererseits sind 73 TEUR gerade
mal 146 .5-TEUR-Scheine, die, auf mehrere Jacken-/Manteltaschen
verteilt, kaum weiter auffallen sollten.

Vermutlich ist die Dunkelziffer um ein Vielfaches hoeher.

MvfG,

Arvids
Jens Müller
2003-10-18 08:28:08 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Post by arvids lemchens
D.h. 51 verdienen so wenig, dass sie noch Anspruch auf ergaenzende Hilfe
zum Lebensunterhalt haetten?
Falsch. Die einen sind Arbeistlos und fahren trotzdem, die anderen denken
sie würden legal arbeiten aber der AG steckt die Sozialbeiträge in die
eigene Kasse und ein gewisser Teil macht beides.
Also nicht "nicht zur Sozialhilfe angemeldet", sondern "nicht zur
Sozialversicherung angemeldet"?
--
It's not that I'm afraid to die. I just don't want to be there when it happens.
[Woody Allen]
Jochen Ruhland
2003-10-18 15:55:47 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jens Müller
Also nicht "nicht zur Sozialhilfe angemeldet", sondern "nicht zur
Sozialversicherung angemeldet"?
äh, ja, stimmt ... und dabei lese ich alle meine Artikel vorm Posten nochmal
durch :-(

Jochen
Hans-Juergen Lukaschik
2003-10-19 09:50:43 UTC
Permalink
Hallo arvids,

Am 17 Oct 2003 09:27:00 +0200, schrieb
Post by arvids lemchens
Das ist ja das Problem der Schwarzarbeiter, keiner darf es merken. Und
ich z.B. wuesste nicht wie ich unauffaellig 3000 EUR jeden Monat unters
Volk bringen koennte, ab 500 EUR haette ich schon Probleme.
Das geht in Deutschland doch relativ einfach. Allein bei der
Grundversorgung kann man schon eine Menge mehr ausgeben. Statt
Schweinenacken aus dem Angebot, 1,99 EUR pro kg, kann man auch
den schieren Schweinenacken für 5,99 EUR nehmen, und sogar der
wird als Angebot angepriesen. Selbstverständlich finde ich auch
1 kg Schweinefleisch für 10,-EUR.
Statt der "Salami" für 2,29 EUR für 650 g, 200 g entspricht etwa
70 Cent, nimmt man die gehobene Preisklasse des gleichen
Discounters für 5,07 EUR für den 200 g Ring.
Das lässt sich bei fast allen Lebensmitteln beliebig weiter
führen,
Dann schau Dir des Deutschen liebstes Kind an.
Ich habe gerade für vier neue Reifen der Größe 195/50-15 VR
incl. aufziehen, Felgenreinigung, neue Ventile, auswuchten und
Altreifenentsorgung 148,50 EUR bezahlt, und das bei einer
Fachwerkstatt einer Marke, deren leistungsschwächstes Fahrzeug
bei 130 PS liegt.
Fünf Liter Motoröl bekomme ich für 5,80 EUR, aber auch für 49,90
EUR.
Und auch das lässt sich beliebig weiter führen.

MfG Hans-Jürgen
--
Mörderisch! Die ganze Wahrheit. Aktuell geändert: Neues über meine Tochter
Letztes ***@05.10.2003 http://gulli.brondholz.de - Jetzt mit Originaldokumenten
http://www.guetersloh-blankenhagen.de/kindersex/
http://www.brondholz.de
arvids lemchens
2003-10-20 11:50:00 UTC
Permalink
Hallo Hans-Juergen,
Post by Hans-Juergen Lukaschik
Post by arvids lemchens
Das ist ja das Problem der Schwarzarbeiter, keiner darf es merken.
Und ich z.B. wuesste nicht wie ich unauffaellig 3000 EUR jeden Monat
unters Volk bringen koennte, ab 500 EUR haette ich schon Probleme.
Das geht in Deutschland doch relativ einfach. Allein bei der
Grundversorgung kann man schon eine Menge mehr ausgeben.
Ja, hast Recht, zumindest solange man als offizieller SoHi-Empfaenger
nicht nur im Feinkostgeschaeft einkauft und um Rabattkarten einen weiten
Bogen macht.

Fuer Familien duerfte noch mehr unauffaelllig unter die Leute zu bringen
sein, wobei es allerdings knifflig sein kann es vor den Kindern zu
verheimlichen, wenn man nicht das Risiko eingehen moechte dass sie
tratschen.

Damit erhoehe ich o.g. Summe auf 1500,- EUR fuer Familien und auf 1000,-
EUR fuer Einzelne und Ehepaare. :)
Post by Hans-Juergen Lukaschik
Dann schau Dir des Deutschen liebstes Kind an.
Auch da kann man wohl Einiges Schwarzgeld unauffaellig verschwinden
lassen, aber hier ist das Problem, dass der Wagen praktisch in der
Oeffentlichkeit steht.

Sachkundiger Fahnder/Sachbearbeiter vor Ort duerfte den Wert schnell als
unpassend zum offiziellen Einkommen erkennen koennen. Evtl. reichen
schon Kontrollmitteilungen von der Zulassungsstelle an Sozial-/Finanzamt
um einen begruendeten Verdacht zu wecken. Oder neidische Nachbarn
petzen.

Der auf Unauffaelligkeit bedachte Schwarzverdiener wird zusehen, dass
auch das Fahrzeug, zumindest optisch, zum offiziellen Einkommen passt.

Damit ergibt sich auch wieder eine Grenze ab der er horten muss.
Post by Hans-Juergen Lukaschik
Und auch das lässt sich beliebig weiter führen.
Ja, da gibt es wohl noch so Einiges was moeglich ist, aber wenn es
unauffaellig und ohne Spuren bleiben soll, duerfte recht schnell die
Grenze des zu gebrauchenden Einkommens erreicht sein.

Erstaunlicherweise kam noch garnicht, ist mir auch erst spaeter
eingefallen, die Idee einen Teil des Gehortetem einfach einem Politiker
zu schenken.

Jetzt nicht unbedingt dem Bundeskanzler oder seinen Ministern, die
wuerden ueber ein paar 10000,- EUR wohl nur lachen. Aber auf
Kommunalebene duerften auch kleine Summen gerne angenommen werden. Damit
kann man dann zwar keinen Einfluss auf Gesetze ausueben, aber vielleicht
reicht es schon um zu erreichen dass uebereifrige Beamte und
Sachbearbeiter zurueckgepfiffen werden.

Ob allerdings offizielle SoHi-Empfaenger und Arbeitslose so nah an die
Leute rankommen um ihre Umschlaege loszuwerden weiss ich jetzt nicht,
aber fuer den/die Geschaeftsfuehrer eines KMUs duerfte es ein leichtes
sein, aber dann sind wir wieder bei ganz anderen Summen.

MvfG,

Arvids
Jochen Ruhland
2003-10-21 21:11:19 UTC
Permalink
Hi,
Post by arvids lemchens
Ja, hast Recht, zumindest solange man als offizieller SoHi-Empfaenger
nicht nur im Feinkostgeschaeft einkauft
in die Aldi-Tüten mit denen du durch die Gegend läufst schaut doch keiner
rein ...

Jochen
A. Kawalkowski
2003-10-16 13:07:40 UTC
Permalink
Post by Thomas Gropp
Hallo,
Wobei sich die Frage stellt, warum die Leute Schwarzarbeit machen oder
beauftragen. Ist der Staat an diesem Zustand nicht selbst schuld? Die Leute
wehren sich halt gegen die Staatliche Abzocker, die überall herrscht.
Eben.

Und in heutigen Zeiten, in denen Arbeitslose zu Praktika an Firmen geschickt
werden, die kein Gehalt zahlen müssen, weil es vom Arbeitsamt gesponsort
wird, sind solche Forderungen ein Schlag ins Gesicht des Steuerzahlers
und Wählers.
gunther
2003-10-16 05:21:39 UTC
Permalink
hi,
...muchos textos deleted...
| erwischt. Was ist jetzt ein schwerer Fall? Nehmen wir an, man
| hätte mich nicht das erste Mal erwischt oder bereits seit
| längerer Zeit im Visier. Nun werde ich für, na sagen wir mal
| fünf Jahre inhaftiert. Macht mir das wirklich was aus? Ist es
| der richtige Weg, den, der den Staat - also uns alle - betrogen
| hat, auf Staatskosten unterzubringen? Natürlich, unter den o.g.
| Voraussetzungen kann man mich gerne auch zu 500 - 500.000 EUR
| Geldbuße/Strafe verurteilen, wo nix is, kann man nix holen. Also
...
klingt nach dem ueblichen mis(t)verstaendnis zwischen "recht" und
"g(recht)igkeit".
die sache hat nix mit gerechtigkeit oder sinn zu tun, strafbarkeit
schiebt vielmehr die ganze sache auf die lange bank, ermoeglicht
aber auch, kurzsichtig geplant und kurzfristig gedacht, mehr
faelle auf andere gerichte zu verlagern. natuerlich wegen der jetzt
moeglichen verwahrung bei schwarzarbeitern in untersuchungshaft,
dadurch ist der unliebsame konkurrent der handwerksbetriebe aus dem
verkehr gezogen. aber der prozess dauert viel laenger, verstopft
das system, und wird vermutlich noch allerlei nachklaerung
brauchen, incl. bvg.
der schoenste teil ist dabei, dass nun auch die beschaeftigung von
schwarzarbeitern oder "leiharbeitern aus dem ausland" im prinzip
"anstift. zur straft.", oder "bildg. einer krimi. vereing.."
bedeuten koennen :))
damit kann man erstmalig "lohndumping & tourismus" imponierend
bekaempfen. naja, ist schliesslich nicht das erstemal, dass
hierzulande die kinder dem bade hinterhergeworfen werden.
dabei wird selbstverstaendlich nicht an den einzelfall gedacht,
dessen schicksal hat die gerichtsmuehle nicht zu interessieren(jura
hat ne binde am kopp).

--

mfg, gunni
Jens Müller
2003-10-16 06:17:00 UTC
Permalink
Post by Markus John
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden.
Für gewerbsmäßige Beschäftigung (als Arbeitgeber)?
Post by Markus John
"Auch Sozialhilfe- und Arbeitslosengeldempfänger, die schwarz
arbeiten, machen sich dem Entwurf zufolge künftig strafbar."
Machen sie doch jetzt schon wegen Betrug?
--
Der ÖR Rundfunk ist einer der wesentlichen Garanten für eine freie und
demokratische Gesellschaft in DE, da soll halt auch nicht jeder
containergeschädigte BigBrother Fan daran 'rumdemokratisieren dürfen.
- Tom Berger in <***@archtools.de> in de.soc.recht.misc
Gerd Karban
2003-10-16 14:41:12 UTC
Permalink
Post by Markus John
Hallo NG,
unter
http://www.welt.de/z/newsticker/message.php?channel=pol&keyword=&suche=&nid=
62462
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden.
... so viel bla bla, 10 Jahre Haft - mehr als fuer die meisten Eigentumsdelikte
und Gewaltverbrechen. Das sollte wohl ein verfruehter Aprilscherz sein.

Gerd.
Post by Markus John
Gruss
Markus
Florian Kleinmanns
2003-10-17 16:00:38 UTC
Permalink
Post by Gerd Karban
[...] angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden.
... so viel bla bla, 10 Jahre Haft - mehr als fuer die meisten Eigentumsdelikte
und Gewaltverbrechen.
Nein. Das Strafmaß entspricht genau dem der rechtsethisch (vom
Unrechtsgehalt her) und rechtspsychologisch vergleichbaren §§ 263, 264,
266 StGB, 370 AO (NB jeweils Absatz 3).

Grüße
Florian

f'up2dsr.str
--
European Law Students' Association Bremen -- http://www.elsa-bremen.de/
Bremisches Landesrecht -- http://www.elsa-bremen.de/gesetze/
Ingo Menger
2003-10-17 07:50:23 UTC
Permalink
Post by Markus John
Ich bin arbeitsloser Sozialhilfeempfänger, ledig, kinderlos, 35-40 Jahre
alt. Auf dem Konto habe ich kein Geld, offizielle Arbeit finde ich, aus
welchem Grund auch immer, nicht. Nebenbei die Sozialhilfe aufbessern will
ich aber schon, also gehe ich "nebenbei" 30-40 Stunden schwarz arbeiten.
Sehr verständlich.
Post by Markus John
Anders sieht es
aus, denjenigen zu bestrafen, der die Arbeit vergeben und schwarz bezahlt
hat. Hier muss energischer durchgegriffen werden.
<zynismus mode="bitter">
Na klar, äusserst vernünftig: In einem Land, das unter der
Arbeitslosigkeit lechzt, bestraft man diejenigen, die noch Arbeit
vergeben.
</zynismus>
Post by Markus John
Kurzer (haha) Rede, langer Sinn: ich finde es nicht gut, dass dem Staat
durch Schwarzarbeit jede Menge Geld verlorengeht,
Du kannst Dich beruhigen. Es geht ihm nichts verloren. Im Gegenteil.

Es wird immer wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die
Arbeit, die der Schwarzarbeiter macht, auch zu den "offiziellen"
Preisen gemacht würde. An dem sieht man, in welchem Masze Politiker,
Journalisten, Juristen und der gemeine Mann ökonomische Zusammenhänge
verstehen. Null. Nada.
Post by Markus John
Der, der ihn beschäftigt hat, zahlt, selbstredent, die 500 EUR _plus_ den
Lohn des verurteilten Schwarzarbeiters also 8000 EUR _plus_ die Kosten die
dem Staat für Fahnder, Gerichtsverhandlung, ... entstanden sind.
... und kehrt dann Deutschland endgültig den Rücken, nachdem er seine
Firma mit den "ordentlichen" Angestellten liquidiert hat.
Holger Lembke
2003-10-17 08:24:19 UTC
Permalink
Post by Ingo Menger
Es wird immer wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die
Arbeit, die der Schwarzarbeiter macht, auch zu den "offiziellen"
Preisen gemacht würde. An dem sieht man, in welchem Masze Politiker,
Journalisten, Juristen und der gemeine Mann ökonomische Zusammenhänge
verstehen. Null. Nada.
Lies genauer: er bekommt Sozialhilfe *und* arbeitet schwarz. Er nutzt die
Leistungen, deren Erwirtschaftung er verweigert.

Mit einem Schwarzarbeiter, der keine sonstigen Leistungen von den
Sozialsystem (H1,H2, KK, etc) bezieht, hätte ich deutlich weniger Probleme.
--
mit freundlichen Grüßen BUllSHit
Holgi, +49-531-3497854
Thomas Gropp
2003-10-17 08:31:25 UTC
Permalink
Post by Holger Lembke
Mit einem Schwarzarbeiter, der keine sonstigen Leistungen von den
Sozialsystem (H1,H2, KK, etc) bezieht, hätte ich deutlich weniger Probleme.
Hallo,

Wie sieht es mit dem aus, ist Steuerklasse I. Arbeite 38 Stunde in der Woche
in einer Firma. Da Überstunden sich für ihn nicht lohnen, geht er in der
Woche und Samstag nochmals 15-20 Stunden Schwarzarbeiten. Ist das OK?



Gruß Thomas
Mark Henning
2003-10-17 08:49:51 UTC
Permalink
Arbeite 38 Stunde in der Woche in einer Firma.
Ob da jemandem ein Freud'scher Vertipper unterlaufen ist? ;-)

Bis dann,

- Mark
--
AnaMark V2.11 - The VST-Synthesizer
http://www.anamark.de/
Markus Machner
2003-10-17 09:32:21 UTC
Permalink
Post by Thomas Gropp
Wie sieht es mit dem aus, ist Steuerklasse I. Arbeite 38 Stunde in der
Woche in einer Firma. Da Überstunden sich für ihn nicht lohnen, geht er in
der Woche und Samstag nochmals 15-20 Stunden Schwarzarbeiten. Ist das OK?
Solange dieserjenige nicht auch noch Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe
bezieht, die ich ihm mit meiner Arbeit bezahlen würde, ist mir das egal.

Bin auch Steuerklasse 1 und helfe gerne anderen Menschen. Aber ausnutzen
lassen...

Knast ist das total falsche Mittel, Geldstrafe bringt auch nichts (Der
Arbeitnehmer arbeitet dafür Geld zu bekommen, das ist ihm jetzt verboten ->
Knast oder Sozialamt - toller Effekt, das Sozialamt zahlt die Strafe),

Arbeitsstunden sind eine interessante Idee. Der Staat lädt sich nicht
weitere Kosten durch Freiheitsstrafe auf, sondern lässt die Strafe
erarbeiten.

Gruß,
Markus
Ralf Gebert
2003-10-17 16:55:33 UTC
Permalink
Post by Thomas Gropp
Wie sieht es mit dem aus, ist Steuerklasse I. Arbeite 38 Stunde in der Woche
in einer Firma. Da Überstunden sich für ihn nicht lohnen, geht er in der
Woche und Samstag nochmals 15-20 Stunden Schwarzarbeiten. Ist das OK?
das ist okay, weil es ja so gemacht wird:-)


Gruss
Ralf
Jochen Ruhland
2003-10-17 16:08:18 UTC
Permalink
Hi,
Post by Thomas Gropp
Da Überstunden sich für ihn nicht lohnen, geht er in der
Woche und Samstag nochmals 15-20 Stunden Schwarzarbeiten. Ist das OK?
nein, ist nicht OK. Er zahlt für sein Einkommen weniger Steuern als ein
legaler Arbeiter. Zudem macht er evtl. noch seinem AG Konkurrenz, wodurch
dessen Auftragslage verschlechtert wird und er somit die Arbeitsplätze von
ihm und seinen Kollegen gefährdet.

Jochen
Ralf Gebert
2003-10-19 05:10:53 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Post by Thomas Gropp
Da Überstunden sich für ihn nicht lohnen, geht er in der
Woche und Samstag nochmals 15-20 Stunden Schwarzarbeiten. Ist das OK?
nein, ist nicht OK. Er zahlt für sein Einkommen weniger Steuern als ein
legaler Arbeiter.
ich bin ja z.B. ein ganz legaler Arbeiter, d.h. beruflich "Beamter",
d.h. ich zahle durch meine Steuerklasse 3 kaum Steuern (als Beamter
sowieso wenig). Dadurch zahle ich auch "nur" 15 euro
Solidaritätsabschlag (weil es ja von dem zu zahlenden Steuersatz
abgezogen wird).

Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.

Persönlich bin ich ja immer mit meinem Job und meinem Gehalt mehr als
zufrieden, weil ich weiß, um das "draussen" verdienen zu müssen, müsste
ich wesentlich mehr und länger arbeiten.

Gruss
Ralf
Hans-Juergen Lukaschik
2003-10-19 09:25:01 UTC
Permalink
Hallo Ralf Gebert,

Am Sun, 19 Oct 2003 07:10:53 +0200, schrieb Ralf Gebert
Post by Ralf Gebert
Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.
Das kommt darauf an, was Du unter einem normalen Arbeiter
verstehst. Ich hatte 1989, also vor 14 Jahren, als normaler
Arbeitnehmer bei drei Schichten schon 3800,-DM netto.
Und meine "Arbeit" bestand darin, zwei Joysticks zu bedienen,
etwa 10 Minuten lang pro Stunde.

MfG Hans-Jürgen
--
Mörderisch! Die ganze Wahrheit. Aktuell geändert: Neues über meine Tochter
Letztes ***@05.10.2003 http://gulli.brondholz.de - Jetzt mit Originaldokumenten
http://www.guetersloh-blankenhagen.de/kindersex/
http://www.brondholz.de
Ralf Gebert
2003-10-19 15:45:20 UTC
Permalink
Post by Hans-Juergen Lukaschik
Das kommt darauf an, was Du unter einem normalen Arbeiter
verstehst. Ich hatte 1989, also vor 14 Jahren, als normaler
Arbeitnehmer bei drei Schichten schon 3800,-DM netto.
Und meine "Arbeit" bestand darin, zwei Joysticks zu bedienen,
etwa 10 Minuten lang pro Stunde.
Ausnahmen gibts ja immer.
Aber ein "normaler Arbeiter" wird in der heutigen Zeit nicht mehr das
Geld im Schlaf verdienen.

Gruss
Ralf
Rupert Haselbeck
2003-10-19 19:59:32 UTC
Permalink
Post by Ralf Gebert
Ausnahmen gibts ja immer.
So sagt man, ja...
Post by Ralf Gebert
Aber ein "normaler Arbeiter" wird in der heutigen Zeit nicht mehr das
Geld im Schlaf verdienen.
Das mag ihn dann allerdings von dir unterscheiden :->

MfG
Rupert
Florian Kleinmanns
2003-10-19 10:24:11 UTC
Permalink
Könnt Ihr endlich mal das X-Post abstellen, bitte?
Post by Ralf Gebert
ich bin ja z.B. ein ganz legaler Arbeiter, d.h. beruflich "Beamter",
d.h. ich zahle durch meine Steuerklasse 3 kaum Steuern (als Beamter
sowieso wenig).
Warum solltest Du als Beamter weniger Steuern zahlen als ein Arbeiter?

Grüße
Florian
--
European Law Students' Association Bremen -- http://www.elsa-bremen.de/
Bremisches Landesrecht -- http://www.elsa-bremen.de/gesetze/
Martin Hentrich
2003-10-19 11:37:51 UTC
Permalink
Post by Ralf Gebert
ich bin ja z.B. ein ganz legaler Arbeiter, d.h. beruflich "Beamter",
d.h. ich zahle durch meine Steuerklasse 3 kaum Steuern (als Beamter
sowieso wenig).
Falsch, ein Beamter zahlt *immer* mehr Steuern als ein *normaler*
Arbeitnehmer des gleichen steuerpflichtigen Lohns, weil er nur eine
gekürzte Vorsorgepauschale hat.
Post by Ralf Gebert
Dadurch zahle ich auch "nur" 15 euro
Solidaritätsabschlag (weil es ja von dem zu zahlenden Steuersatz
abgezogen wird).
Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.
Irttum. Du kennst die Entgelttarifverträge nicht. Nicht mal die des
öffentlichen Dienstes...

;-)

Martin
--
*Der* Newsreader schlechthin: Forte (Free) Agent (deutsch)
http://www.forteinc.com/agent/download.php?language=Deutsch
Jochen Ruhland
2003-10-19 08:07:02 UTC
Permalink
Hi,
"Ralf Gebert" <***@t-online.de> schrieb irgendwas völlig am
Diskussionsthema vorbei ...

was willst du damit aussagen?

Jochen
Rupert Haselbeck
2003-10-19 12:45:49 UTC
Permalink
Post by Ralf Gebert
ich bin ja z.B. ein ganz legaler Arbeiter, d.h. beruflich "Beamter",
d.h. ich zahle durch meine Steuerklasse 3 kaum Steuern (als Beamter
sowieso wenig).
Du magst dann aber ein recht seltsamer "Beamter" sein. Für Beamte gilt
nämlich eine besondere, höhere, Einkommensteuertabelle :-(
"Kaum" Steuern bezahlst du wegen des geringen Einkommens.
Post by Ralf Gebert
Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.
Du solltest dir vielleicht mal einige Tarifverträge ansehen. Selbst ein
ganz "normaler Arbeiter" am Fliessband bei einem beliebigen
Autohersteller mit 35-Stunden-Woche verdient (verheiratet und
mindestens ein Kind unterstellt) deutlich mehr
Post by Ralf Gebert
Persönlich bin ich ja immer mit meinem Job und meinem Gehalt mehr als
zufrieden, weil ich weiß, um das "draussen" verdienen zu müssen,
müsste ich wesentlich mehr und länger arbeiten.
Das mag bei dir durchaus zutreffen - verallgemeinern kann man diese
Aussage aber nicht...

MfG
Rupert
Jochen Ruhland
2003-10-22 01:51:08 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ralf Gebert
Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.
lt. Focus Gehaltsrechner ergibt sich:

Monatliches Bruttogehalt: 3315,50

Schauen wir dann mal z.B. bei der IGM nach, Kaufmännische Angestellte in der
Metall&Elektroindustrie:

Stufe Einstieg End
VI 3.139,00 3.535,00 4
VII 3.614,00 4.034,00 4

dazu dann noch 19 % maximal Leistungszulage
dazu Urlaubsgeld von 50% des Durchnittsverdienstes
dazu 13. Monatseinkommen zwischen 25% und 55% des Monatsverdienstes
und noch VL ...

noch Fragen?

Jochen
Ralf Gebert
2003-10-22 03:04:52 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Post by Ralf Gebert
Monatlich bleiben mir dadurch netto knapp 2150 Euro. Ein normaler
Arbeiter wird niemals diesen Nettosatz durch eine 38,5 Stunden Woche
erreichen werden.
Monatliches Bruttogehalt: 3315,50
Schauen wir dann mal z.B. bei der IGM nach, Kaufmännische Angestellte in der
Stufe Einstieg End
VI 3.139,00 3.535,00 4
VII 3.614,00 4.034,00 4
dazu dann noch 19 % maximal Leistungszulage
dazu Urlaubsgeld von 50% des Durchnittsverdienstes
dazu 13. Monatseinkommen zwischen 25% und 55% des Monatsverdienstes
und noch VL ...
das ist natürlich in der Tat ein sehr sehr gutes Gehalt.
Dann habe ich wohl den falschen Beruf erwischt, egal da muss ich jetzt
durch.

Ein guter Freund von mir (auch Beamter) wurde nun mit 45 Jahren in den
Ruhestand versetzt, okay er bekommt vom Staat nur lächerliche 1900 Euro
netto monatlich, aber besser als nichts.


Gruss
Ralf
Jochen Ruhland
2003-10-22 16:30:01 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ralf Gebert
Ein guter Freund von mir (auch Beamter) wurde nun mit 45 Jahren in den
Ruhestand versetzt,
why?

Jochen
Ralf Gebert
2003-10-17 16:54:35 UTC
Permalink
Post by Holger Lembke
Lies genauer: er bekommt Sozialhilfe *und* arbeitet schwarz. Er nutzt die
Leistungen, deren Erwirtschaftung er verweigert.
Mit einem Schwarzarbeiter, der keine sonstigen Leistungen von den
Sozialsystem (H1,H2, KK, etc) bezieht, hätte ich deutlich weniger Probleme.
das Problem liegt doch ganz allein an der Politik. Wenn genügend Arbeit
für jedermann vorhanden wäre, würde niemand mehr schwarzarbeiten, damit
er sich ein einigermassen Leben "leisten" kann.

Das Problem sollte man eher an der Wurzel anfassen.

Gruss
Ralf
Volker Mueller
2003-10-19 13:32:29 UTC
Permalink
Post by Ralf Gebert
das Problem liegt doch ganz allein an der Politik. Wenn genügend Arbeit
für jedermann vorhanden wäre, würde niemand mehr schwarzarbeiten, damit
er sich ein einigermassen Leben "leisten" kann.
M.E. hift auch das nicht gegen Scharzarbeit, denn nicht jeder Schwarzarbeiter
arbeitet schwarz, um seine Existenz zu sichern, es gibt genug, die einfach
ihren Beruf um ein paar illegale Überstunden verlängern, auch wenn sie das
nicht nötig haben um ihre Existenmz zu sichern. Das geschieht frei nach dem
Motto: "Genug Geld zu haben ist gut, mehr Geld zu haben ist besser"

Gegen dieses Phänomen hilft es nicht, Alle mit einem Arbeitsplatz zu
versorgen, denn das illegale Zubrot winkt weiter.

Volker
--
Das ist keine Signatur, Du Schlafmütze.
Rolf F. Katzenberger in dtb
Egon Vellusig
2003-10-22 07:12:50 UTC
Permalink
Post by Volker Mueller
Gegen dieses Phänomen hilft es nicht, Alle mit einem Arbeitsplatz zu
versorgen, denn das illegale Zubrot winkt weiter.
Richtig, denn es gab Zeiten da war es schier unmöglich innerhalb
angemessener Zeit einen Handwerker zu bekommen. Damals war man auf
Schwarzarbeit, pardon Nachbarschaftshilfe natürlich, angewiesen. Nur
tat es damals niemanden, vor allem nicht den Unternehmern weh.

Der Umfang der Schwarzarbeit war damals sicher nicht geringer. Und das
"brauchn's a Rechnung" war überall zu hören.

Schöne Grüße, Egon
--
Egon Vellusig - D-93309 Kelheim, Donaustr. 11
Tel: +49 171 2081535 - http://www.vellusig.de
Kelheimer Nachrichten: http://www.kelheimer-nachrichten.de
*************** Abgeordnete sind bestechlich ***************
Jochen Ruhland
2003-10-17 09:02:58 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ingo Menger
Sehr verständlich.
fällt das jetzt schon hierdrunter?

| StGB § 26 Anstiftung
| Als Anstifter wird gleich einem Täter bestraft, wer vorsätzlich einen
| anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.
Post by Ingo Menger
<zynismus mode="bitter">
Na klar, äusserst vernünftig: In einem Land, das unter der
Arbeitslosigkeit lechzt, bestraft man diejenigen, die noch Arbeit
vergeben.
</zynismus>
Derjenige kann ja die Arbeit auch an einen vergeben der das Legal macht.
Post by Ingo Menger
Es wird immer wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die
Arbeit, die der Schwarzarbeiter macht, auch zu den "offiziellen"
Preisen gemacht würde. An dem sieht man, in welchem Masze Politiker,
Journalisten, Juristen und der gemeine Mann ökonomische Zusammenhänge
verstehen. Null. Nada.
Findet er keinen, der den von ihm gebotenen Preis bezahlt, so muß er eben
den Preis erhöhen. Das sind die Gesetze des Marktes. Und an dem Markt nehmen
alle unter gleichen Voraussetzungen teil. Wer sich einen Vorteil verschafft,
indem er sich eben um bestimmte Abgaben drückt betrügt die anderen.
Post by Ingo Menger
... und kehrt dann Deutschland endgültig den Rücken, nachdem er seine
Firma mit den "ordentlichen" Angestellten liquidiert hat.
<sarkasmus>
Somit könenn diese dann bei einer Firma arbeiten die legal arbeitet, denn
die Menge an Arbeit wird ja durch den Wegzug eines kriminellen AG nicht
weniger sondern bleibt gleich und kann somit besser auf die verbliebenen
legalen AG aufgeteilt werden.
</sarkasmus>

Jochen
Ingo Menger
2003-10-20 07:50:40 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Sehr verständlich.
fällt das jetzt schon hierdrunter?
| StGB § 26 Anstiftung
| Als Anstifter wird gleich einem Täter bestraft, wer vorsätzlich einen
| anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.
Willst Du mit Angst machen? Hehe.
Zu äußern, dies und jenes sei sehr verständlich, kann wohl kaum als
Anstiftung aufgefaßt werden. Aber abgesehen davon freue ich mich um
jeden Nichtwähler und jeden Schwarzarbeiter.
Post by Jochen Ruhland
Derjenige kann ja die Arbeit auch an einen vergeben der das Legal macht.
Offenbar eben nicht.
Post by Jochen Ruhland
Findet er keinen, der den von ihm gebotenen Preis bezahlt, so muß er eben
den Preis erhöhen.
Nein, er müßte den erhöhten Preis bezahlen, was er wahrscheinlich
nicht kann.
Post by Jochen Ruhland
Somit könenn diese dann bei einer Firma arbeiten die legal arbeitet, denn
die Menge an Arbeit wird ja durch den Wegzug eines kriminellen AG nicht
weniger
Woher weißt Du das?
Wenn Nachfrage nach Arbeit wegbricht, sinkt selbstredend die "Menge an
Arbeit".
Post by Jochen Ruhland
sondern bleibt gleich und kann somit besser auf die verbliebenen
legalen AG aufgeteilt werden.
Eben nicht, weil der Mann ja auch sein Kapital mitnimmt.
Jochen Ruhland
2003-10-22 01:50:19 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ingo Menger
Aber abgesehen davon freue ich mich um
jeden Nichtwähler und jeden Schwarzarbeiter.
das Eis wird dünn ...

| StGB § 111 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
|
| (1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von
| Schriften (§ 11 Abs. 3) zu einer rechtswidrigen Tat auffordert, wird wie
| ein Anstifter (§ 26) bestraft.
|
| (2) Bleibt die Aufforderung ohne Erfolg, so ist die Strafe Freiheitsstrafe
| bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Die Strafe darf nicht schwerer sein
| als die, die für den Fall angedroht ist, daß die Aufforderung Erfolg
| hat (Absatz 1); § 49 Abs. 1 Nr. 2 ist anzuwenden.
Post by Ingo Menger
Offenbar eben nicht.
woher weisst du das?
Post by Ingo Menger
Nein, er müßte den erhöhten Preis bezahlen, was er wahrscheinlich
nicht kann.
Schon mal von Angebot und Nachfrage gehört? Will keiner die höheren Preise
zahlen, müssen die Anbieter die Preise senken. Irgendwo in der Mitte mag ein
Marktgleichgewicht herrschen.
Post by Ingo Menger
Woher weißt Du das?
Warum sollte das ausscheiden eines AG das Angebot an Aufträgen verringern?
Post by Ingo Menger
Wenn Nachfrage nach Arbeit wegbricht, sinkt selbstredend die "Menge an
Arbeit".
Falsch. Wir haben eine Nachfrage von Produkten, ein Angebot an Produkten,
eine Nachfrage an Arbeit und ein Angebot an Arbeit. Warum sollte sich die
Nachfrage nach Produkten verringern, wenn der Kreis der Anbieter von
Produkten sich verkleinert?
Post by Ingo Menger
Eben nicht, weil der Mann ja auch sein Kapital mitnimmt.
was hat das nun wieder mit der Nachfrage nach Produkten zu tun?

Jochen
Ingo Menger
2003-10-22 08:14:14 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Hi,
Post by Ingo Menger
Aber abgesehen davon freue ich mich um
jeden Nichtwähler und jeden Schwarzarbeiter.
das Eis wird dünn ...
| StGB § 111 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
|
Du nervst.
Weder Schwarzarbeit noch Nichtwählen sind derzeit Straftaten.
Könntest Du also bitte mit Deinen kindischen Einschüchterungsversuchen
aufhören?
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Nein, er müßte den erhöhten Preis bezahlen, was er wahrscheinlich
nicht kann.
Schon mal von Angebot und Nachfrage gehört? Will keiner die höheren Preise
zahlen, müssen die Anbieter die Preise senken.
Das genau machen ja Schwarzarbeiter. Nur gefällt den Plünderern dann
halt nicht, dass gerade ihr fetter Anteil wegfallen soll.
Post by Jochen Ruhland
Warum sollte das ausscheiden eines AG das Angebot an Aufträgen verringern?
Das "Angebot an Aufträgen" ist eine Nachfrage nach Produkten zu den
gängigen Bedingungen. Diese ändern sich, wenn ein Produzent
ausscheidet. Die anderen Produzenten könnten jetzt z.B. die Preise
erhöhen und siehe da, auf dem neuen Preisniveau herrscht eine ganz
andere Nachfrage.
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Wenn Nachfrage nach Arbeit wegbricht, sinkt selbstredend die "Menge an
Arbeit".
Falsch. Wir haben eine Nachfrage von Produkten, ein Angebot an Produkten,
eine Nachfrage an Arbeit und ein Angebot an Arbeit. Warum sollte sich die
Nachfrage nach Produkten verringern, wenn der Kreis der Anbieter von
Produkten sich verkleinert?
Weil Nachfrage nach Produkten schlicht keine Nachfrage nach Arbeit
ist.
Zur Illustration: Den Wunsch nach Fliegen hat die Menschheit schon
lange. Nachfrage nach Fluggerätebauern gibt es erst seit kurzem. Auch
der Wunsch nach Fluggeräten bei vorhandenem Wissen, wie die zu bauen
sind, erzeugt noch keine Nachfrage nach Arbeit. Preisfrage: was fehlt
noch?
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Eben nicht, weil der Mann ja auch sein Kapital mitnimmt.
was hat das nun wieder mit der Nachfrage nach Produkten zu tun?
Arbeit wird aus Kapital bezahlt. It's that easy.
Jens Müller
2003-10-22 20:55:22 UTC
Permalink
Post by Ingo Menger
Weder Schwarzarbeit noch Nichtwählen sind derzeit Straftaten.
Achso. Er will natürlich, daß die Schwarzarbeiter ihre Einnahmen in
ihre Steuererklärung schreiben ...
--
Remember, a statue has never been set up in honour of a critic!
[Jean Sibelius]
Jochen Ruhland
2003-10-22 22:52:53 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jens Müller
Achso. Er will natürlich, daß die Schwarzarbeiter ihre Einnahmen in
ihre Steuererklärung schreiben ...
dann ist es keine Schwarzarbeit mehr sondern Einnahmen aus selbstständiger
Arbeit oder Gewerbebetrieb.

Jochen
Jochen Ruhland
2003-10-23 00:31:54 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ingo Menger
Du nervst.
Weder Schwarzarbeit noch Nichtwählen sind derzeit Straftaten.
Könntest Du also bitte mit Deinen kindischen Einschüchterungsversuchen
aufhören?
lesen bildet. Da steht was von "rechtswidriger Tat", und das ist
Schwarzarbeit schon lang.
Post by Ingo Menger
Das genau machen ja Schwarzarbeiter.
allerdings auf verbotene Weise.
Post by Ingo Menger
Das "Angebot an Aufträgen" ist eine Nachfrage nach Produkten zu den
gängigen Bedingungen. Diese ändern sich, wenn ein Produzent
ausscheidet. Die anderen Produzenten könnten jetzt z.B. die Preise
erhöhen und siehe da, auf dem neuen Preisniveau herrscht eine ganz
andere Nachfrage.
wer sagt, daß die anderen Produzenten die Preise erhöhen, wenn ein
Produzent, der bislang zu einem niedrigeren Preis angeboten hat aus dem
Markt ausscheidet? Wenn die Nachfragen nicht bereit sind, den höheren Preis
zu bezahlen lohnt sich das ja nicht.
Post by Ingo Menger
Weil Nachfrage nach Produkten schlicht keine Nachfrage nach Arbeit
ist.
Produkte werden Produziert. Dazu brauchst du Arbeit.

Jochen
Jens Müller
2003-10-17 15:13:11 UTC
Permalink
Post by Ingo Menger
Post by Markus John
Anders sieht es
aus, denjenigen zu bestrafen, der die Arbeit vergeben und schwarz bezahlt
hat. Hier muss energischer durchgegriffen werden.
<zynismus mode="bitter">
Na klar, äusserst vernünftig: In einem Land, das unter der
Arbeitslosigkeit lechzt, bestraft man diejenigen, die noch Arbeit
vergeben.
Sie vergeben ja eben keine Arbeit, jedenfalls keine legale Arbeit.
--
"Ich könnte mir auch einen Ziegelstein vor den Kopf hauen." -
"Granitschädel?" - "Klinkerfassade."
- Wolfgang Krietsch, Hartmut 'Hardy' Schiszler und Peter Wenz in
<***@news.schnauze-sonst-beule.de> in de.alt.fan.aldi
Ingo Menger
2003-10-20 07:56:15 UTC
Permalink
Post by Jens Müller
Post by Ingo Menger
Na klar, äusserst vernünftig: In einem Land, das unter der
Arbeitslosigkeit lechzt, bestraft man diejenigen, die noch Arbeit
vergeben.
Sie vergeben ja eben keine Arbeit, jedenfalls keine legale Arbeit.
Wie kann Arbeit illegal sein?
Wenn es ein Recht auf Leben gibt, dann muß es auch das Recht geben,
die materiellen Dinge zu produzieren, die man zum Leben braucht.
Dieses Recht auf Arbeit ist so eindeutig und klar im Recht auf Leben
enthalten, daß man es genaugenommen nie erwähnen müßte.

Wenn nun rechtmäßige Arbeit (qua Recht auf Leben) tatsächlich illegal
ist, d.h. dem Gesetz widersprechend ist, sagt uns das nichts über die
Arbeit, sondern nur über das Gesetz, sowie die hirnrissigen Idioten,
die es gemacht haben.
Karl Napf
2003-10-20 12:01:28 UTC
Permalink
Hallo Ingo,
Post by Ingo Menger
Arbeit, sondern nur über das Gesetz, sowie die hirnrissigen Idioten,
die es gemacht haben.
da kann ich nur zustimmen, schau dir doch die neuen Gesetze nur der
letzten Monate an, so wie ich das verstehe, wird ein Kindermoerder
milder bestraft als einer der sich mal ein liedchen aus dem Internet saugt.
Ausserdem tun die wirklich alles, um noch tiefer in die Staatsschulden zu
geraten weil ihnen einfach die Weitsicht fehlt. Mehr sage ich lieber nicht,
sonst werde ich noch ausfallend.

Gruss
Heinz
Holger Pollmann
2003-10-20 19:46:12 UTC
Permalink
"Karl Napf" <***@b> schrieb:

Trage bitte dort oben eine replyfähige eMail-Adresse ein, über deren
zugehöriges Postfach du verfügen darfst.
Post by Karl Napf
Post by Ingo Menger
Arbeit, sondern nur über das Gesetz, sowie die hirnrissigen
Idioten, die es gemacht haben.
da kann ich nur zustimmen, schau dir doch die neuen Gesetze nur
der letzten Monate an, so wie ich das verstehe, wird ein
Kindermoerder milder bestraft als einer der sich mal ein liedchen
aus dem Internet saugt.
Wie, dafür kriegt man MINDESTENS 5 Jahre? Wußte ich gar nicht.
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Holger Pollmann
2003-10-20 19:46:58 UTC
Permalink
"Karl Napf" <***@b> schrieb:

Trage bitte dort oben eine replyfähige eMail-Adresse ein, über deren
zugehöriges Postfach du verfügen darfst.
Post by Karl Napf
Post by Ingo Menger
Arbeit, sondern nur über das Gesetz, sowie die hirnrissigen
Idioten, die es gemacht haben.
da kann ich nur zustimmen, schau dir doch die neuen Gesetze nur
der letzten Monate an, so wie ich das verstehe, wird ein
Kindermoerder milder bestraft als einer der sich mal ein liedchen aus
dem Internet saugt.
Wie, dafür kriegt man MINDESTENS 5 Jahre? Wußte ich gar nicht.

f'up dsrs, weil da ontopic
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Jochen Ruhland
2003-10-22 01:49:33 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ingo Menger
Wie kann Arbeit illegal sein?
Schlachter ist ein anständiger, legaler Beruf. Das Schlachten von
Kindern/Hunden/Katzen ist illegal. Also eben illegale Arbeit.

Verkäufer ist ein anständiger, legaler Beruf. Verkauf von Drogen ist
illegal. Also eben illegale Arbeit.
Post by Ingo Menger
Wenn es ein Recht auf Leben gibt, dann muß es auch das Recht geben,
die materiellen Dinge zu produzieren, die man zum Leben braucht.
was hat das damit zu tun? Natürlich darfst du arbeiten, aber du darfst nicht
alles überall nach deinen Vorstellungen tun sondern musst sich an gewisse
Rahmenbedingungen halten. Und eine dieser Bedingungen ist eben, daß du für
dein Einkommen Steuern zahlen musst.
Post by Ingo Menger
Wenn nun rechtmäßige Arbeit (qua Recht auf Leben) tatsächlich illegal
Die (Schwarz-)Arbeit ist eben nicht rechtmässig.

Jochen
Ingo Menger
2003-10-22 08:28:48 UTC
Permalink
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Wie kann Arbeit illegal sein?
Schlachter ist ein anständiger, legaler Beruf. Das Schlachten von
Kindern/Hunden/Katzen ist illegal. Also eben illegale Arbeit.
Nein, du treibst Wortspielchen. Das Schlachten von Kindern ist nie
Arbeit, weil das Recht auf aktive Erhaltung menschlichen Lebens (Recht
auf Arbeit) logischerweise nicht die Zerstörung mesnchlichen Lebens
beinhalten kann.

Was Hunde und Katzen betrifft: Wart mal ab, bald wird auch das in
Deutschland wieder zur Delikatesse. Besser Katze, als gar kein
Fleisch.

Illegal ist ziemlich klar definiert: dem Gesetz nicht entsprechend.

Deshalb schrieb ich ja: wenn etwas Rechtmässiges illegal ist, um so
schlimmer für das Gesetz.
Post by Jochen Ruhland
Natürlich darfst du arbeiten, aber du darfst nicht
alles überall nach deinen Vorstellungen tun sondern musst sich an gewisse
Rahmenbedingungen halten. Und eine dieser Bedingungen ist eben, daß du für
dein Einkommen Steuern zahlen musst.
Dafür gibt es bereits einen anderen Paragraphen: Steuerhinterziehung.
Im übrigen hätten die meisten Schwarzarbeiter wohl nichts dagegen, die
Steuern zu zahlen, wenn nicht die Ausplünderei über die SV-Beiträge
wäre.
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Wenn nun rechtmäßige Arbeit (qua Recht auf Leben) tatsächlich illegal
Die (Schwarz-)Arbeit ist eben nicht rechtmässig.
Doch, ist sie. Halt nur illegal.
Peter Bruells
2003-10-22 09:57:13 UTC
Permalink
Post by Ingo Menger
Post by Jochen Ruhland
Post by Ingo Menger
Wie kann Arbeit illegal sein?
Schlachter ist ein anständiger, legaler Beruf. Das Schlachten von
Kindern/Hunden/Katzen ist illegal. Also eben illegale Arbeit.
Nein, du treibst Wortspielchen. Das Schlachten von Kindern ist nie
Arbeit, weil das Recht auf aktive Erhaltung menschlichen Lebens (Recht
auf Arbeit) logischerweise nicht die Zerstörung mesnchlichen Lebens
beinhalten kann.
Was Hunde und Katzen betrifft: Wart mal ab, bald wird auch das in
Deutschland wieder zur Delikatesse. Besser Katze, als gar kein
Fleisch.
Illegal ist ziemlich klar definiert: dem Gesetz nicht entsprechend.
Was übrigens auf das Schlachten von Hunden und Katzen zutrifft. Nur
mal so am Rande bemerkt.
Jochen Ruhland
2003-10-22 22:55:11 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ingo Menger
Im übrigen hätten die meisten Schwarzarbeiter wohl nichts dagegen, die
Steuern zu zahlen,
mach dich nicht lächerlich.

Jochen

Markus Machner
2003-10-17 09:11:02 UTC
Permalink
Post by Markus John
Ich bin arbeitsloser Sozialhilfeempfänger, ledig, kinderlos, 35-40 Jahre
alt. Auf dem Konto habe ich kein Geld, offizielle Arbeit finde ich, aus
welchem Grund auch immer, nicht. Nebenbei die Sozialhilfe aufbessern will
ich aber schon, also gehe ich "nebenbei" 30-40 Stunden schwarz arbeiten.
Hast dabei keinen Versicherungsschutz, keinen Anspruch auf Arbeitlosenhilfe,
wenn du Deinen Job wieder verlierst und zahlst als Konsument dennoch Deine
16% Mehrwertsteuer.

Genau nachdenken, wem schadet ein Schwarzarbeiter? Er zahlt nicht in die
Sozialversicherung ein, er bekommt auch nix von dieser.

Er zahlt zuwenig Steuern. Schön, bleibt mehr zum Konsum, die Steuer kommt
per Mehrwert wieder rein und erhält reguläre Arbeitsplätze.

Der Schwarzarbeiter selbst ist also nicht das Problem.

Daß Problem sind die Arbeitgeber, die solche beschäftigen und deren Profit
nicht im Kreislauf bleibt, sondern nach sonstwohin abwandert.

Nicht der Schwarzarbeiter ist zu bestrafen, sondern dessen Arbeitgeber.
Dieser entzieht der Gemeinschaft Geld, das sie gut gebrauchen könnte.

Einen Mann dafür zu bestrafen, daß er und seine Familie Hunger hat und
bereit ist für sein Essen zu arbeiten, ist der denkbar schlechteste Weg.
Arbeitnehmer weggesperrt, Familie wird Sozialfall, Kosten, Kosten, Kosten.

Gruß,
Markus
Jochen Ruhland
2003-10-17 17:52:36 UTC
Permalink
Hi,
Post by Markus Machner
Hast dabei keinen Versicherungsschutz,
bricht sich also ein Bein weil die illegale Arbeit nicht nach den
gesetzlichen Vorschiften durchgeführt wird und wird dauerhaft Invalide ...
aus wessen Kasse wird das bezahlt?
Post by Markus Machner
Er zahlt zuwenig Steuern. Schön, bleibt mehr zum Konsum, die Steuer kommt
per Mehrwert wieder rein und erhält reguläre Arbeitsplätze.
als legaler Arbeiter würde er aber (Steuern&Sozialabgaben) mehr als 16%
zahlen. Der Staat verliert also Geld.
Post by Markus Machner
Nicht der Schwarzarbeiter ist zu bestrafen, sondern dessen Arbeitgeber.
nein. Beide sind zu bestrafen. Und zwar (auch) aus Gründen der Abschreckung.
Post by Markus Machner
Einen Mann dafür zu bestrafen, daß er und seine Familie Hunger hat
beweise bitte, daß man in D von Sozialhilfe hungern muß, wenn man nicht
seine Kohle für Schnaps raushaut.

Jochen
Thomas Gropp
2003-10-17 12:46:07 UTC
Permalink
Hallo,

Den kleinen Schwarzarbeiter will man 10 Jahre ins Gefängnis sperren.

Der mit viel Geld wird belohnt:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,270212,00.html

Gruß Thomas
Ralf Gebert
2003-10-17 16:59:37 UTC
Permalink
Post by Thomas Gropp
Den kleinen Schwarzarbeiter will man 10 Jahre ins Gefängnis sperren.
der Staat will doch nur die Steuersünder locken, so daß er das Spiel
"Zuckerbrot und Peitsche" ausspielen kann.

Das ein "pisseliger Schwarzarbeiter" 10 Jahre in den Bau wandern soll,
ist eh lächerlich.

Der Staat hat es verbockt und sollte es auslöffeln.


Gruss
Ralf
Jochen Ruhland
2003-10-17 16:14:53 UTC
Permalink
Hi,
Post by Thomas Gropp
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,270212,00.html
wo bitte siehst du die "Belohnung"? Bedenke bitte, daß die erneut
legalisierten Vermögen in den Folgejahren jeweils erneut zu versteuernde
Renditen abwerfen.

Jochen
Andreas Bockelmann
2003-10-18 16:11:23 UTC
Permalink
Post by Markus John
Hallo NG,
unter
http://www.welt.de/z/newsticker/message.php?channel=pol&keyword=&suche=&nid=
62462
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden. "Auch Sozialhilfe-
und Arbeitslosengeldempfänger, die schwarz arbeiten, machen sich dem Entwurf
zufolge künftig strafbar."
Na, das finde ich prima. Dann schmeiße ich meinen Job hin, arbeite
schwarz, laß mich 5 Jahre einknasten und ziehe in der Zeit über die
FernUni ein Aufbaustudium durch. Kost und Logis sind ja abgedeckt.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
V+49-162-9850173
Holger Pollmann
2003-10-18 22:07:25 UTC
Permalink
Andreas Bockelmann <***@gmx.de> schrieb:

f'up nach dsrm
Post by Andreas Bockelmann
Na, das finde ich prima. Dann schmeiße ich meinen Job hin, arbeite
schwarz, laß mich 5 Jahre einknasten und ziehe in der Zeit über
die FernUni ein Aufbaustudium durch. Kost und Logis sind ja
abgedeckt.
Jo.

Und wo kriegste dann 'n Job? Als jemand, der 5 Jahre im Knast gesessen
hat?
--
( ROT-13 if you want to email me directly: ***@ervzjrexre.qr )
"Sie tragen Trauer? Der Untergang der DDR?" - "Nein, Leni Riefenstahl.
Der Führer hat sie zu sich genommen." -- Abschiedsshow Scheibenwischer,
02.10.2003
Frank Hucklenbroich
2003-10-20 13:56:17 UTC
Permalink
Post by Holger Pollmann
f'up nach dsrm
Post by Andreas Bockelmann
Na, das finde ich prima. Dann schmeiße ich meinen Job hin, arbeite
schwarz, laß mich 5 Jahre einknasten und ziehe in der Zeit über
die FernUni ein Aufbaustudium durch. Kost und Logis sind ja
abgedeckt.
Jo.
Und wo kriegste dann 'n Job? Als jemand, der 5 Jahre im Knast gesessen
hat?
Drückerkolonne? ("Sie finden doch auch daß man resozialisierten
Strafgefangenen eine Chance geben sollte, wieder auf den rechten Weg zu
kommen. Sehen sie, wenn ich bis Ende der Woche keine 5 Abos verkauft habe
schickt mich die Staatsanwaltschaft für die nächsten 10 Jahre zurück in den
Bau.")

SCNR,

Frank
Ralph Eisermann
2003-10-18 23:08:26 UTC
Permalink
Post by Markus John
Hallo NG,
unter
http://www.welt.de/z/newsticker/message.php?channel=pol&keyword=&suche=&nid=
Post by Markus John
62462
steht zu lesen, dass angedacht wird, Schwarzarbeit "in besonders schweren
Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe" zu ahnden. "Auch Sozialhilfe-
und Arbeitslosengeldempfänger, die schwarz arbeiten, machen sich dem Entwurf
zufolge künftig strafbar."
Wenn der momentane Trend zur Rekriminalsierung anhält,
wird wohl auch das Überfahren einer roten Ampel strafbar sein - ok,
vielleicht nur wenn es vorsätzlich geschieht, sonst weiterhin OWI.
Das unerlaubte Führen einer Gas- bzw. Signalpistole ist ja auch schon
bereits eine Straftat...
Frank Hucklenbroich
2003-10-20 14:00:19 UTC
Permalink
Post by Ralph Eisermann
Wenn der momentane Trend zur Rekriminalsierung anhält,
wird wohl auch das Überfahren einer roten Ampel strafbar sein - ok,
vielleicht nur wenn es vorsätzlich geschieht, sonst weiterhin OWI.
Ist das nicht schon heute so? Stichwort "Verkehrsgefährdung" (§238 StGB).

Viele Grüße,

Frank
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